Prävention:Missbrauch in Vereinen verhüten

Tutzing organisiert Info-Abend. Beschuldigter Polizist weiter in Haft

Noch immer ist die Bestürzung in Tutzing groß, dass ein Polizist und langjähriger Vorsitzender der Feuerwehr wegen sexuellen Missbrauchs verhaftet wurde. Bürgermeisterin Marlene Greinwald unterstützte nicht nur die Feuerwehr, als Kommandant Markus Kuisl und Kollegen am 2. April zu dem Fall Eltern und Jugendlichen Rede und Antwort standen. Auch Hilfsangebote für mögliche Betroffene sind ihr wichtig. Im Stadium allgemeiner Verunsicherung setzt die Rathauschefin nun auf Information und Prävention und lädt am Donnerstag, 2. Mai, Vorstände und Jugendwarte der Tutzinger Vereine zum Abend mit dem "Netz gegen sexuelle Gewalt - Beratungstelle Weilheim und Oberland" ins Rathaus ein. Greinwald sagt: "Wir wollen Eltern, Betreuern, Kindern und Jugendlichen Sicherheit geben." Klare Regeln existierten bereits, etwa zum Umgang mit minderjährigen Mitgliedern im privaten Bereich. Weitere Abende seien mit Vertretern des Weißen Rings und der Beratungsstelle Kibs geplant.

Unterdessen bleibt der beschuldigte Polizist in Untersuchungshaft. "Neue Fälle sind nicht bekannt, wir ermitteln aber weiter, ohne Zeitdruck", teilte am Dienstag ein Sprecher des Landeskriminalamts München mit. Der Familienvater wurde am 14. März festgenommen, einen Tag später war Haftbefehl ergangen. Auslöser war die Strafanzeige einer Rechtsanwältin gegen den Hauptkommissar wegen sexueller Handlungen an einem Jugendlichen bereits vor mehr als 15 Jahren. Die Kripo ging dem Hinweis nach. Laut LKA soll sich der Verdacht sowie der weiterer sexueller Übergriffe bestätigt haben.

© SZ vom 17.04.2019 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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