Pöckinger Ausbaupläne:Noch ein Parkplatz

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Auf der Wiese hinter dem Pöckinger Rathaus (hohes Gebäude links) sollen zusätzliche Parkplätze für Helfer der Feuerwehr und Kindergarteneltern entstehen. Der Schuppen vor der Gemeindeverwaltung muss dafür abgerissen werden. (Foto: Nila Thiel)

Bürgermeister Rainer Schnitzler will auf einer etwa 700 Quadratmeter großen Wiese beim Rathaus Stellflächen einrichten, obwohl daran kein Mangel herrscht im Ort. Der Gemeinderat genehmigt das Projekt nach kontroverser Debatte

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Pöcking

Ein großer Parkplatz vor dem Discounter Penny, Parkplätze auch vor dem Autohaus sowie gegenüber vor dem Edeka-Markt und dem Ärztehaus: In der Weilheimer Straße in Pöcking gibt es keinen Mangel an Stellflächen. Nun kommt noch ein weiterer Parkplatz in Richtung Raiffeisenplatz hinzu. Die Planungen gibt es schon lange. Sie gehen auf den Rückbau der Hauptstraße vor etwa 20 Jahren zurück. Doch erst jetzt hat die Gemeinde nach jahrelangen Verhandlungen die etwa 3000 Quadratmeter große Wiese hinter dem Pöckinger Rathaus erwerben können.

Davon sollen nun etwa 700 Quadratmeter abgeteilt und parallel zur Straße 20 Stellplätze angelegt werden. Das stieß im Bauausschuss am Montag bei einigen Gemeinderäten auf wenig Gegenliebe. Am Ende einer kontroversen Debatte sprach sich aber lediglich Nikolaus Eppinger (PWG) gegen das Vorhaben aus. "Die ganze Straße besteht nur aus Parkplätzen. Das ist ortsplanerisch nicht gut", kritisierte er. "Ein Parkplatz ist nicht charmant", monierte auch Annette von Nordeck (FDP), die sich bezahlbaren Wohnraum an dieser Stelle wünschte. Sabine Stolicka (Grüne) war überzeugt, dass ein großes Parkplatzangebot viel Verkehr nach sich zieht und forderte, das Stellplatzangebot um die Hälfte zu reduzieren.

Bürgermeister Rainer Schnitzler widersprach. Günstiger Wohnraum sei beispielsweise am Bründl oder am Kinibauerweg geplant. Die Wiese wolle er gerne freihalten für die notwendige Erweiterung des Rathauses, sagte er. Wie er erläuterte, werde der Bereich vor Rathaus, Kindergarten und Feuerwehrhaus an der Feldafinger Straße regelmäßig zugeparkt. Bei einem Feuerwehreinsatz gebe es regelmäßig Chaos, sagte er. Ein Stellplatzangebot für Kindergarteneltern, aber auch für die Feuerwehrler im Einsatz hält der Rathauschef deshalb für absolut notwendig.

Nun soll der Behindertenparkplatz vor dem Rathaus nach den gesetzlichen Vorgaben ausgebaut und vergrößert werden. Die Stellplätze entlang der Einfahrt werden ersetzt durch Fahrradständer, die Baracke hinter dem Rathaus wird abgerissen werden. Der geplante Parkplatz soll durch einen Grünstreifen von der Straße abgeteilt werden. An zwei Stellplätzen ist eine Ladestation für Elektrofahrzeuge vorgesehen. Vom Parkplatz aus ist ein Weg zum Rathaus sowie zum Gemeindekindergarten geplant. Zwar zeigten sich einige Räte skeptisch, ob die Eltern das Angebot nutzen werden, da sie etwa 50 Meter zu Fuß zum Kindergarten zurücklegen müssten, stimmten dem Vorhaben aber letztlich zu. Zumal nach Angaben des Rathauschefs im Gegenzug künftig ein Parkverbot an der Feldafinger Straße gelten soll.

© SZ vom 13.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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