Nicht nur Berg und Tutzing setzen angesichts der vielen Asylbewerber auf winterfeste Zelte, auch Pöcking zieht jetzt nach: Man habe als "Zwischenlösung für ein Jahr das gemeindeeigene Grundstück an der Weilheimer Straße zwischen Sportpark und Wertstoffhof" angeboten, teilte Pöckings Bürgermeister Rainer Schnitzler am Montag mit. Die Entscheidung hatte der Hauptausschuss in nichtöffentlicher Sitzung getroffen. Der Rathauschef versicherte den Pöckingern, dass der viel diskutierte Bau des Hauses der Bürger und Vereine, das auf diesem Grundstück entstehen soll, durch die Entscheidung "im Zeitablauf nicht beeinträchtigt" wird, da die Planungsphase einschließlich Bebauungsplanverfahren noch mindestens dieses Jahr in Anspruch nehmen werde. Laut Aussage des Landratsamtes Starnberg sollen auf dem Grundstück voraussichtlich zirka 130 Menschen eine vorläufige Bleibe finden.
In Pöcking weiß man noch nicht genau, wann genau die Zelte aufgestellt werden. Im Rathaus rechnet man ab Mitte September mit der Ankunft der Flüchtlinge. Auch ist unklar, welche Nationalitäten die Zuflucht suchenden Menschen haben. Die Betreuung übernehmen Mitarbeiter der Regierung von Oberbayern und der örtliche Helferkreis. Zudem hofft die Gemeinde, dass die Pöckinger den Kreis der Freiwilligen nach Kräften unterstützen werden. Nach den Sommerferien will Schnitzler in einer Veranstaltung im Detail über die Situation informieren. Einen Termin dafür gibt es noch nicht.
Längerfristig wollen die Pöckinger Wohncontainer aufstellen - das sind Bauten in Modulbauweise - um mittelfristig bessere Wohnverhältnisse für die Flüchtlinge anbieten zu können. Allerdings sucht man noch geeignete Grundstücke mit Erschließung (Straße, Kanal, Wasser, Strom) - gegebenenfalls auch im Außenbereich. Eigentümer, die an Verpachtung oder Verkauf ihrer Grundstücke interessiert sind, werden gebeten, sich mit der Gemeinde Pöcking in Verbindung zu setzen.