Auf dem Weg zu seiner Freundin hatte der Autofahrer am Maxhofkreisel auf der B 2 bei Pöcking einen Unfall. Der Tutzinger war kurz vor Weihnachten 2017 mit seinem Wagen gegen die Leitplanke geprallt, kehrte um und fuhr trotz platter Vorderreifen nach Hause. Allerdings kam nach Hinweisen eines aufmerksamen Taxifahrers heraus, dass der Diplom-Ingenieur in der Nacht offenbar alkoholisiert unterwegs war - der Alkotest ergab fast 1,5 Promille. Der Führerschein wurde wegen der Unfallflucht und Trunkenheitsfahrt gleich einkassiert - es folgte eine Geldstrafe von 4500 Euro und Führerscheinsperre bis April 2019.
Doch der 69-jährige Tutzinger akzeptierte den Strafbefehl nicht und leugnete vor dem Amtsgericht Starnberg, damals betrunken Auto gefahren zu sein. Er habe wegen seiner fast platten Reifen den Wagen nicht mehr auf der Spur halten können und sei "unter Schock" nach dem Unfall weitergefahren, erklärte der Angeklagte. Danach habe er "akkurat rückwärts in seiner Garage eingeparkt" und im Wohnzimmer noch zwei Halbe Bier und einige Schluck 60-prozentigen Whisky getrunken. Am frühen Abend, einige Stunden vor der Fahrt, habe er nur zwei kleine Biere zu sich genommen, beteuerte der Mann.
Doch diese " Nachtrunk"-Version hielt die Richterin für unglaubwürdig und "abstrus". Zudem sei es merkwürdig, nach dem heftigen Aufprall an der Leitplanke nicht ausgestiegen zu sein, um sich den Schaden am Pkw anzusehen. Auch die These des Verteidigers, der Fahrer habe sich erst daheim "einen Rausch angetrunken" und sei unter Schock weitergefahren, hielt das Gericht für nicht plausibel. Obendrein widerlegte das rechtsmedizinische Gutachten die Aussagen des Angeklagten zu seinem Trinkverhalten. Nach Beratung mit seinem Anwalt nahm der Tutzinger den Einspruch zurück.