Pöcking:Teure Hunde

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Hundehalter müssen in Pöcking tiefer in die Tasche greifen. Die Steuern werden erhöht. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Pöcking hebt die Steuern um 20 Prozent an

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Pöcking

Die Gemeinde Pöcking wird die Hundesteuer anheben. Der Hauptausschuss hat am Dienstag eine Erhöhung um rund 20 Prozent beschlossen. Im Vergleich mit anderen Gemeinden liege Pöcking noch immer im Mittelfeld, erklärte Bürgermeister Rainer Schnitzler. Die neue Satzung tritt im Januar 2016 in Kraft. Künftig müssen für einen Hund 60 Euro bezahlt werden. Neu ist eine Staffelung, wenn Bürger mehrere Hunde besitzen. Während bislang für jeden Hund 50 Euro bezahlt werden mussten, beträgt künftig die Steuer für den zweiten Hund 70 Euro und für jeden weiteren 80 Euro. Für Kampfhunde müssen sogar 750 Euro bezahlt werden.

Schnitzler verteidigte die Staffelung nach der Anzahl der Hunde. Man müsse Senioren, die ihren besten Freund von ihrer Rente finanzieren, ebenso berücksichtigen, wie wohlhabende Bürger, die sich mehrere Hunde leisten könnten, sagte er. Rettungshunde oder Hunde, die hilfsbedürftige Menschen unterstützen, wie etwa Blindenhunde, sind von der Steuer befreit.

Die Gemeinde hatte die Hundesteuern zuletzt im Jahr 2006 angehoben. Vor dem Hintergrund, dass die Hundesteuer ein "sehr emotionales Thema" sei, rechnete der Rathauschef vor, dass Aufwand und Kosten für die Beseitigung von Hundekot seither stark angestiegen sind. In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde rund 20 000 Euro in Sammelbehälter und Tütenspender-Automaten, so genannten "Dog Stations", investiert. Die Folgekosten für den Kauf neuer Tüten sowie Nachfüllen und Leerung schlagen laut Schnitzler mit 17 688 Euro pro Jahr zu Buche. Durch die Steuererhöhung werden die Einnahmen künftig um 3500 Euro auf insgesamt 19 700 Euro jährlich ansteigen. Die Gemeinde erhofft sich jetzt eine Kostendeckung.

Die Hundesteuer ist übrigens eine der ältesten Steuern überhaupt. Laut dem Geschäftsführenden Beamten Stefan Bäuerle mussten die Reichen schon vor Jahrhunderten Luxus-Steuer für ihre Schoßhündchen bezahlen.

© SZ vom 19.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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