Seit seiner Kindheit ist Peter Haberzettl fest verwurzelt in seiner Heimatgemeinde Pöcking. Nun hat der langjährige CSU-Gemeinderat sein Mandat aufgegeben. "Es war eine schöne, interessante Zeit", sagt Haberzettl, der mit einem lachenden und einem weinenden Auge geht. Seine Gemeinderatskollegen werde er vermissen.
Den Rücktritt begründete Haberzettl mit privaten Veränderungen. Aus Altersgründen hat der selbständige Landschafts- und Gartenbauer seinen Pöckinger Betrieb aufgegeben. Den Ruhestand will er in Polen, der Heimat seiner Ehefrau, verbringen. Auch wenn er bislang die Landessprache nicht spricht, werde er Dank seiner Ehefrau gut zurechtkommen, meint er. Dort lasse es sich gut leben in seinem Haus auf einem 1,8 Hektar großen Grundstück am Seeufer mit eigenem Bootssteg. Jahrelang sei er zwischen Polen und Pöcking hin und her gependelt. Noch in diesem Monat ist der Umzug geplant in die polnische 500-Seelen-Gemeinde.
Dennoch wird Haberzettl nicht alle Brücken in Pöcking abbrechen. Seinen Wohnsitz im Dorf gebe er nicht auf und auch im CSU-Ortsverband werde er Mitglied bleiben, versprach er. "Pöcking ist meine Heimat, und auf meine Heimat mag ich nicht verzichten", erklärt der Vater von drei Töchtern - zumal seine Enkelkinder in Pöcking lebten. Zunächst habe er seinen Betrieb, in dem er in den vergangenen Jahren drei in Pöcking lebende Flüchtlinge ausgebildet hat, an eine Tochter übergeben wollen. Doch die Ingenieurin für Garten- und Landschaftsbau habe in einen Allgäuer Gartenbaubetrieb eingeheiratet und sei von Pöcking weggezogen.
Haberzettl war knapp 14 Jahre lang Gemeinderat. Insbesondere als Bauausschussmitglied konnte er durch seine berufliche Kompetenz oft wertvolle Beiträge liefern. Seine Nachfolge wird die Nachrückerin auf der Liste, Katrin Wania-Michels antreten. Sie war bereits Gemeinderatsmitglied, hatte aber bei den Kommunalwahlen im vergangenen Jahr knapp den Einzug ins Gremium verpasst.