Pöcking:Museum im Koffer

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Das Sisi-Mobil ist vom Schulamt als Fortbildungsmaßnahme anerkannt

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Pöcking

Das Kaiserin Elisabeth Museum in Possenhofen ist sehr erfolgreich. Wie bereits in den Vorjahren, konnte die Museumschefin und Vorsitzende des Fördervereins, Rosemarie Mann-Stein, auf der Jahreshauptversammlung am Freitag wieder positive Zahlen vermelden. Im Gegensatz zu anderen Museen erwirtschaftet die Einrichtung in dem historischen Bahnhofsgebäude regelmäßig Gewinn, der in neue Exponate investiert wird.

Dieses Jahr habe sie "einen guten Fang" gemacht, erklärte die Vorsitzende in ihrem Rechenschaftsbericht. Mann-Stein hat eine Mappe mit Fotos ersteigert, die Innenansichten von Schloss Possenhofen zeigen. Es gibt beispielsweise Fotos von den drei Salons im Schloss, aber auch Außenansichten, etwa vom Tag der Hochzeit von Herzogin Sophie in Bayern, der Schwester von Kaiserin Elisabeth, im Jahr 1868.

In das kleine aber feine Museum kommen jedes Jahr rund 9000 Besucher. Vor dem Hintergrund, dass das Museum ausschließlich ehrenamtlich betrieben wird und nur in den Sommermonaten geöffnet ist, hat sich die Zahl nach Angaben der Museumschefin auf einem sehr hohen Niveau eingependelt. Wie Schatzmeister Ulrich März erläuterte, hat das Museum alleine durch die Eintrittsgelder 29 000 Euro eingenommen. Es fielen aber nur 10 000 Euro an Personalkosten an. Dies ist alleine den ehrenamtlichen Museumsführerinnen zu verdanken, die für ihre mehr als 2000 geleisteten Stunden lediglich eine Aufwandsentschädigung von fünf Euro pro Stunde bekommen.

Mann-Stein will beizeiten eine Nachfolgerin aufbauen, die sie vertreten kann. Zunächst war angedacht, dass die Gemeinde als Eigentümerin der Sammlung eine Teilzeitkraft einstellt. Nach Angaben von Kulturreferent Albert Luppart ist dies aber nicht möglich, da die Museumsmitarbeiter alleine dem Verein unterstellt seien. Er sagte jedoch finanzielle Unterstützung zu. Luppart: "Für die Gemeinde Pöcking ist das Museum ein Schatz." Nun soll die Leiterin des Projekts "Sisi-Mobil", Roswitha Wenzl, die Museumschefin auf Stundenbasis vertreten. Das Sisi-Mobil ist ein Museum im Koffer, das von den Grundschulen im Landkreis für den Heimat- und Sachkunde-Unterricht angefordert werden kann. Das Projekt ist im vergangenen Jahr angelaufen und nach Angaben der Museumschefin vom Schulamt als offizielle Fortbildungsmaßnahme für Lehrer anerkannt worden. Es läuft bereits jetzt recht erfolgreich.

© SZ vom 21.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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