Pöcking:Im Beccult wird's kommod

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Monatelang hat die Gemeinde Pöcking vergeblich einen Wirt für die Gaststätte im neuen Bürgerhaus am Sportpark gesucht, vom 1. Dezember an übernimmt Dominic Bernhard die modern gestalteten Räumlichkeiten

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Pöcking

Ein Jahr lang suchte die Gemeinde Pöcking einen Wirt für ihr Bürgerhaus Beccult, nun wird Dominic Bernhard aus Starnberg die Gaststätte "kommod im beccult" eröffnen. Der Startschuss für die Gaststätte im Sportpark, in der gutbürgerliche bayerische und österreichische Küche angeboten werden soll, fällt am Dienstag, 1. Dezember. Pöckings Kulturreferent und Zweiter Bürgermeister Albert Luppart stellte den 34-jährigen Pächter am Freitag vor, und er ist sich sicher, dass sich die lange Suche gelohnt hat: Bernhard habe gute Ideen und bringe mit fünf fest angestellten Mitarbeitern ein junges Team mit, erklärte der Kulturreferent.

Laut Luppart ist die Gastronomie in Pöcking künftig sehr gut aufgestellt. Das "kommod" sei eine zusätzliche Bereicherung. Nun gebe es ein Angebot für jeden Bürger und für jede Preisklasse. Bernhard will eine frische Küche anbieten. Die Zutaten kommen aus der Region, das ist ihm wichtig. Zum Start hat er ein möglichst breites Angebot geplant, vom Schweinebraten bis zum Burger. Zusätzlich soll es "Specials", wie etwa Barbecue-Wochen, Tapas oder auch ein Weißwurstfrühstück mit Musik oder Bandauftritten geben. Am Wochenende soll ein Frühstücksservice angeboten werden. Allerdings brauche der Wirt noch etwas Zeit, um feststellen zu können, was seine Gäste wünschen, erklärt der Starnberger. Er sammelte jahrelang Berufserfahrung im Manthaler in Berg, in den Starnberger Lokalen "Absofort" und "Sowieso", aber auch in München und Österreich. Früher hat er an der Bar gearbeitet, später im Restaurant. Von der neuen Wirtschaft im Beccult habe er erst vor sechs Monaten erfahren und gleich die Räume besichtigt, erklärte er. Im Juni habe er sich dem Gemeinderat vorgestellt und sofort den Zuschlag bekommen. Seine Mitarbeiter - drei Köche, ein Patissier und eine Restaurantleiterin - sind ehemalige Kollegen.

Eine Innenarchitektin hat die Einrichtung geplant, die modisch chic mit Grünpflanzen, viel Holz und Leder gestaltet wurde. Die Grundausstattung für die Küche hat die Gemeinde gestellt. Bis der Etat in Höhe von 180 000 Euro ausgeschöpft ist, bezahlt die Gemeinde nach Angaben von Gemeindeleiter Sven Neumann auch die Sonderwünsche des Wirts. Alles, was über diesen Betrag hinausgehe, müsse Bernhard selbst übernehmen. Neumann hofft jetzt auf "gute kulinarische Gaumenfreuden und eine freundliche Bewirtung".

Die Gaststätte verfügt über eine Bar, 60 Innen- und 70 Terrassenplätze. Der Biergarten im Innenhof der Anlage bietet 200 Gästen Platz - auch in Corona-Zeiten, wie Bernhard betont, der den Start während der Pandemie als Herausforderung erachtet. Luppart sieht "in dieser ungünstigen Zeit" sogar eine Chance: Die Gaststätte werde sicherlich von vielen Vereinen genutzt. Wegen der Hygienevorschriften werde der neue Bürgersaal auch von anderen Gemeinden im Landkreis sowie von Firmen gebucht, so dass die Bewirtung sehr gefragt sei. Die Gaststätte kann zum Kultursaal hin geöffnet werden. Daher hat die Gemeinde dem Wirt angeboten, dass er den Saal mitbenutzen kann, sofern keine Veranstaltungen geplant sind. So könnten Abstandsflächen problemlos eingehalten werden. Luppart will das "kommod" nicht als Sportgaststätte verstanden wissen. "Es ist eine klassische Gaststätte für das Bürgerhaus." Die Sportgaststätte, das beliebte "Sporti", schließt spätestens Ende November. Was mit dem maroden Bau aus den 1970er Jahren passiert, müsse der Gemeinderat entscheiden, sagte Luppart. Das "Kommod" ist täglich von 11 bis 23 Uhr und am Wochenende von 9 bis 24 Uhr geöffnet; Dienstags ist Ruhetag.

Die Gemeinde hat mit Daniela Laußer eine neue Mitarbeiterin eingestellt, die die Organisation und Buchung von Veranstaltungen fürs Beccult übernimmt. Zusätzlich gibt es einen Hausmeister, der in eine der beiden Wohnungen im Haus der Vereine einziehen wird und so möglichem Vandalismus entgegenwirken soll.

© SZ vom 17.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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