Pöcking:Hell und wandlungsfähig

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Pöckings Kulturreferent Albert Luppart hat das Programm für die Eröffnungswoche im Haus der Bürger und Vereine zusammengestellt. (Foto: Arlet Ulfers)

Für das Pöckinger "Beccult" gibt es schon viele Reservierungen

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Pöcking

Noch ist der Boden abgedeckt mit weißer Schutzfolie. Überall sind die Handwerker emsig am Werkeln, es wird gesägt, gehämmert und gebohrt. Im Foyer werden gerade die großen Fensterfronten geputzt. Von Küchen- und Veranstaltungstechnik allerdings ist noch nicht viel zu sehen. Kaum zu glauben, dass schon in zwei Wochen die offizielle Eröffnung gefeiert wird: Das Haus der Bürger und Vereine in Pöcking, das den etwas holprigen Namen "Beccult" bekommen hat.

"Wir werden innen fertig sein, auf jeden Fall", betont Kulturreferent Albert Luppart. "Außen nicht", räumt er nach einer kurzen Pause ein. Mehr als 30 Jahre haben die Pöckinger um einen Bürgersaal gerungen. Da fällt es kaum ins Gewicht, dass sich die Fertigstellung um ein paar Monate verzögert hat. Das Warten hat sich für die Vereine gelohnt. Am Freitag durften sie den freundlichen, hellen Holzbau besichtigen, um die Organisation ihrer eigenen Veranstaltungen planen zu können. Die Nachfrage ist laut Luppart jetzt schon sehr groß. Die Mieten kosten zwischen 150 und 500 Euro pro Tag. Die Buchungen laufen über die Gemeindeverwaltung. Es gibt Anfragen bis März 2020. Nach Angaben des Kulturreferenten ist beispielsweise eine "James Bond"-Veranstaltung mit Essen und einer festen Kleiderordnung geplant. Teilweise überschneiden sich jetzt schon die Termine, wie etwa beim Pöckinger Faschingsclub. Laut Luppart, der jahrelang Faschingspräsident war, kann die Bühne deshalb nur kurzfristig für die Dekoration freigegeben werden. Das dürfte aber für den Faschingsclub kein Problem sein, da er jahrelang mit der Pöckinger Turnhalle vorliebnehmen und sie aufwendig dekorieren musste. Jetzt ist es eine große Erleichterung, dass die Narren sich die Stoffbahnen, um die Sportgeräte an den Wänden abzudecken, sparen können. Die Dekoration in dem mehrfach unterteilbaren Festsaal, in dem je nach Bestuhlung 220 bis 520 Besucher Platz finden können, kann über die Lichttechnik gesteuert werden.

Der großzügige Raum ist in einem edel weiß gebeiztem Holz gehalten, die Fensterfronten gehen bis zum Boden. Der Dachstuhl ist offen, die Ausrichtung der Akustik-Bretter ist von einem Fachmann ausgemessen worden. In diesem ruhigen weiß-anthrazit gehaltenen Saal, soll nur der Bühnenvorhang einen Farbtupfer hineinbringen. Wenn es nach Luppart geht, soll er rot sein, wie die Eule im Pöckinger Wappen.

Und weil die Außenanlagen nicht fertig werden, wird über die Baustelle bis zum Eingangsbereich ein roter Teppich verlegt. So können die Besucher trockenen Fußes zu den insgesamt 12 Veranstaltungen während der Eröffnungswoche kommen. Alle Zugänge sind barrierefrei, zur Bühne gibt es einen Behindertenlift. Nach Angaben des Kulturreferenten läuft der Vorverkauf gut. Die "Gratler Oper" am 14. November ist zu 85 Prozent ausgebucht, die Nouvell Cousins am 13. November und die Jamaram am 15. November jeweils zu 40 Prozent. Bis alles fertig ist, wird die Bewirtung auch noch nach der Eröffnungswoche von einem Caterer übernommen. Die Eröffnungswoche wurde von Luppart organisiert. Sie werde "ein Marathon", sagt er. Alleine der Auf- und Abbauplan umfasst zwei Seiten.

Vom Namen Beccult ist Luppart übrigens begeistert. "Ich bin überzeugt, dass sich der Name durchsetzen wird", sagt er. Bislang seien lediglich zwei kritische Stimmen eingegangen. "So lange darüber geredet wird, ist es die richtige Entscheidung", glaubt er.

© SZ vom 21.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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