Mehrheitlich hat der Pöckinger Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag die Eckdaten verabschiedet, wie das "Haus der Bürger und Vereine" künftig von den Vereinen genutzt werden soll. Mit dem Neubau wurde im Frühjahr begonnen.
Um die voraussichtlichen Kosten in Höhe von rund zehn Millionen Euro wurde heftig gerungen. Insbesondere das Vereinsgebäude für die Blaskapelle und die Wildschützen steht in der Kritik. Zwar wurde vereinbart, dass die Vereine einen "veredelten" Rohbau bekommen, den Innenausbau jedoch in Eigenleistung übernehmen sollten. Wie Simone Greve (Grüne) argumentierte, wurde der Anteil der Eigenleistung bei der Blaskapelle jedoch "auf ein Minimum" reduziert. Zu den Investitionen der Wildschützen gebe es gar keine Informationen, kritisierte sie. "Die Nummer ist eine Blase. Das Geld, das die Vereine investieren müssen, haben sie nicht", erklärte sie gegenüber der SZ. Als Beispiel nannte sie teure Einbauten, wie etwa eine Akustikverkleidung. Greve ist davon überzeugt, dass die Gemeinde später die wenigen Investitionen, die tatsächlich geleistet werden, über Zuschussanträge finanzieren muss. "Im Grunde zahlen wir alles."
In der Sitzung warf man der Grünen-Gemeinderätin vor, sie würdige das Ehrenamt nicht angemessen; dagegen verwehrte sich Greve vehement. Es gehe ihr nicht um die Kosten, sondern darum, dass nicht sauber gearbeitet und Informationen nur stückweise nachgereicht würden, betonte Greve, die als einzige gegen die Vereinbarung stimmte. Sie kritisierte beispielsweise, dass die Vertragspartner in dem Papier als "Mieter" bezeichnet werden, obwohl gar keine Miete bezahlt werden müsse, sondern lediglich die Nebenkosten. Die Unterlagen der Gemeinderäte mit der Nutzungsvereinbarung stammen aus dem Jahr 2016. Seither sei viel geschehen, die entsprechenden Infos sind laut Greve aber nicht nachgereicht worden.