Pläne für Haus der Vereine:Eine Nummer kleiner

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Noch führen Spaziergänge hier ihre Hunde Gassi, wo künftig das Haus der Bürger und Vereine entstehen soll. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Pöckinger Gemeinderat speckt Pläne für Haus der Vereine kräftig ab. Nun sollen die Kosten bei acht Millionen Euro gedeckelt werden

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Pöcking

- Das geplante Haus der Bürger und Vereine am Pöckinger Sportpark wird deutlich abgespeckt. Anstatt der ursprünglich geplanten, bis zu 14,5 Millionen Euro teuren Variante soll nun eine Planung umgesetzt werden, die auf maximal acht Millionen gedeckelt ist. Die Projektplaner haben dem Gemeinderat das neue Konzept vorgestellt, das zusammen mit der Arbeitsgruppe entwickelt worden ist. Wenngleich sich einige Räte enttäuscht zeigten vom geringeren Leistungsumfang, war sich das Gremium darin einig, dass das Projekt auf jeden Fall weiterverfolgt wird. Seit den 80-er Jahren wird über einen Bürgersaal in Pöcking diskutiert. Es wurden Konzepte geplant und wieder verworfen.

Doch zuletzt sind die Kosten aus dem Ruder gelaufen. Dies lag nach Angaben von Projektplaner Thomas Albinger daran, dass die Nutzfläche in den vergangenen Jahren stetig erhöht wurde von 1500 Quadratmeter auf zuletzt 2317 Quadratmeter. Das war eine Steigerung um 53 Prozent. Die Fläche ist nun wieder auf 1294 Quadratmeter reduziert worden. Es wurde auf eine Unterkellerung verzichtet und die Kegelbahn wurde ganz gestrichen. Auch die Anforderungen der Vereine, die einen großen Teil der Innenausstattung in Eigenleistung erbringen wollen, haben sich verändert. So konnte beispielsweise die Fläche für die Schützen reduziert werden, da auf elektronische Scheiben umgestellt wurde.

Neben dem Bereich für die Schützen gibt es Räume für die Blaskapelle. Der größte Bereich ist der Veranstaltungsraum mit Foyer, Lager- und Nebenräumen sowie einem Gastronomiebereich. Großen Zuspruch fand die Variante, wonach jeder einzelne Funktionsbereich in einem eigenen Gebäude untergebracht ist. Diese Anordnung mit einem Innenhof in der Mitte, die der dörflichen Struktur Pöckings entspreche, habe großen Anklang bei den Vereinen gefunden, so Albinger. Denn sie könnten dadurch leichter an Fördermittel herankommen. Zudem könnten Verantwortlichkeiten und Unterhaltskosten sauber aufgeteilt werden. Ein weiterer Vorteil: Die Gemeinde müsste nur noch den Unterhalt des Veranstaltungsgebäudes bezahlen. Der Sportverein, der sich unterdessen von dem Bau eines Trainingszentrums verabschiedet hat, übernimmt nur noch die Sportgaststätte mit Terrasse und Biergarten in Richtung Fußballplatz.

Es werden zwei Parkplätze vorgeschlagen, vor der Sportanlage sowie im Bereich des Wertstoffhofs. Dadurch verringert sich die Lärmbelastung und auf die Tiefgarage als größten Kostenfaktor könne verzichtet werden. Durch die ebenerdige Anordnung fällt der Aufzug weg, der ebenfalls hohe Kosten verursacht hätte. Zudem seien nun alle Räume barrierefrei erreichbar, wie Sabine Stolicka (Grüne) betonte. Albert Luppart (PWG) gefielen die Synergieeffekte zwischen den einzelnen Gebäuden sowie die Erschließung über die Weilheimer Straße und die damit verbundene geringere Lärmbelästigung für die Anwohner. Elisabeth Stiehler (PWG) indes vermisste Probenräume hinter der Bühne, in denen sich Musiker bei klassischen Konzerten einspielen können. Ebenso, wie ihr Fraktionskollege Ludwig Gansneder ("weichgespülter Entwurf") sprach sie sich dafür aus, die Acht-Millionen-Grenze nicht ganz so eng zu sehen und die Nebenräume großzügiger zu planen. "Damit es hinterher nicht heißt, hätten wir es doch anders gemacht", warnte auch Ameli Erhard (SPD).

Der Projektplaner wies jedoch darauf hin, dass jeder zusätzliche Raum eine Budget-Überschreitung zur Folge hätte. Man werde aber versuchen den maximalen Nutzen herauszuholen, sagte er. Nun muss noch der Bebauungsplan an die neuen Planungen angepasst und weitergeführt werden. Falls das Projekt umgehend in Angriff genommen wird, könnte die Baugenehmigung laut Albinger bis Dezember erteilt und das Haus der Bürger und Vereine vielleicht schon bis 2018 fertig sein.

© SZ vom 27.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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