Pöcking:Ein Weg ins Paradies

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Matthias von Miller. (Foto: privat/oh)

Matthias von Miller setzt sich für einen neuen Radweg ein

Von Carolin Fries, Pöcking

Wer sucht ihn nicht, den Weg ins Paradies? Matthias von Miller hat ihn 2014 gefunden. Der 55-Jährige war mit dem Rad unterwegs, als er die gekieste Strecke zum beliebten Erholungsgebiet am Starnberger See fand, welche parallel zur stark befahrenen Staatsstraße verläuft. Zwar bietet der Weg keine vollständige Verbindung zu Liegewiesen und Stegen, etwa 800 Meter der Strecke fehlen. Für Matthias von Miller aber ist das vorhandene Teilstück ein guter Anfang - an den Gemeinde und Landkreis anknüpfen sollten. "Doch seit vier Jahren passiert nichts", sagt von Miller.

"Ich erhielt damals wohlwollende Worte von allen Seiten", erzählt der Pöckinger. Denn einen Radweg entlang des Sees wünschten sich viele: Bürgermeister und Gemeinderat sowie die Verkehrsmanagerin im Landratsamt. "Es wäre die kürzeste und sicherste Verbindung", sagt von Miller, der täglich erlebt, wie viele Autos mit überhöhter Geschwindigkeit auf der Staatsstraße unterwegs sind. Pöckings Bürgermeister Rainer Schnitzler (PWG) ist begeistert und spricht von einer "sehr attraktiven Idee". Doch aufgrund der Eigentumsverhältnisse sei diese nicht umsetzbar. Für den Radweg müsste die Gemeinde einen etwa fünf Meter breiten Streifen entlang der Straße von mehreren privaten Eigentümern erwerben, "der Gemeinde gehört da nichts", sagt Schnitzler. Er habe diesbezüglich bereits Gespräche geführt, bislang erfolglos. Vor allem einer der Haupteigentümer sei nicht bereit, Flächen zu verkaufen", so der Bürgermeister. Er verweist auf einen bestehenden Radweg, wenngleich dieser auch wenig benutzt würde, weil er fernab des Sees durch den Wald verläuft. Er führt in Verlängerung des Moritz-von-Schwind-Weges unterhalb des Bahndammes entlang zum See.

Rainer Schnitzler will es nun noch einmal bei den Grundstückseigentümern probieren. Für einen Radweg auf der Straße sei die Fahrbahn zu schmal. Matthias von Miller wünscht sich derweil, dass zumindest das Teilstück vom See in Richtung Pöcking bis zum Pumpwerk des Abwasserverbandes ein öffentlicher Radweg wird. "Dann fehlte nur mehr ein Verbindungsstück", sagt er.

Rainer Schnitzler sieht neben dem Grundstückserwerb noch weitere Herausforderungen bei der Umsetzung: "Es bleibe die Frage, wer den Radweg finanziert." Er sieht da nicht ausschließlich die Gemeinde Pöcking in der Pflicht, gäbe es bei einer derart beliebten Radstrecke ein übergeordnetes Interesse. Obendrein äußert er naturschutzrechtliche Bedenken. "Was da neben der Straße wächst, sieht mir nach einem Biotop aus."

© SZ vom 11.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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