Kommunalpolitik:Der ewige Zweite

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Pöcking: Vereidigung 2.+3. BM Albert Luppart und Wolfram Staufenberg Pöcking: Vereidigung 2.+3. BM Albert Luppart und Wolfram Staufenberg Foto: Nila Thiel (Foto: Nila Thiel)

Albert Luppart wird zum vierten Mal Vize-Bürgermeister in Pöcking.

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Pöcking

Der neue stellvertretende Bürgermeister in Pöcking ist wie schon so oft der alte. In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats am Donnerstagabend im Beccult wurde Albert Luppart (PWG, Parteilose Wählergruppe Pöcking)) nun schon zum vierten Mal zum Vize wiedergewählt. Auffallend war, dass er mit 16 zu 5 Stimmen das gleiche Ergebnis erzielte wie Wolfram Staufenberg (CSU), der zum Dritten Bürgermeister gewählt wurde. Die Grünen, die sich Hoffnung auf einen Bürgermeister-Stellvertreterposten gemacht hatten, gingen leer aus.

Bei den Kommunalwahlen im März hatten die Pöckinger Grünen als einzige Partei im Gremium einen Sitz hinzugewonnen. Ihre Forderung, Christoph von Gronau deshalb das Amt des Dritten Rathauschefs zu geben, wurde allerdings nicht erfüllt. Diesen Posten hatte jahrzehntelang Ameli Erhard von der SPD inne, die für diese Amtsperiode nicht mehr angetreten war. Die Grünen hatten argumentiert, dass ihnen der nun vakante Posten als drittstärkste Fraktion zustehe.

Die PWG ist, wie in der vergangenen sechs Jahren auch, mit neun Sitzen stärkste Kraft in Pöcking. Fraktionssprecherin Barbara Baumer hatte Luppart als Vize-Bürgermeister vorgeschlagen. Ihre Begründung: Er habe "ein gewachsenes Vertrauensverhältnis" zu Bürgermeister Rainer Schnitzler entwickelt, seinem Fraktionskollegen.

Luppart ist seit 30 Jahren Gemeinderat. Insbesondere für den Bau des Hauses der Bürger und Vereine, das Beccult, hatte er sich stark engagiert. Daher blieb auch das Amt des Kulturreferenten, das um das Thema Beccult erweitert wurde, in seinen Händen.

Die CSU, die bislang als zweitstärkste Partei stets für die Stellvertreterposten kandidiert hatte, schickte keinen Bewerber gegen Luppart ins Rennen. Sie schlug stattdessen Staufenberg für das Amt des Dritten Bürgermeisters vor. Staufenberg ist seit 18 Jahren Mitglied im Gremium, er war auch Gegenkandidat von Bürgermeister Schnitzler. Der Jurist ist bislang Gewerbereferent gewesen und wird das Amt auch weiter ausüben. Der gebürtige Pöckinger Gronau kandidierte für beide Stellvertreterposten, konnte aber mit jeweils 5 Stimmen keine Mehrheit für sich gewinnen.

Schnitzler hatte zuvor die sieben neuen Gemeinderäte vereidigt: Kerstin Treptow, Felix Erhard und Jan Linnemann (alle PWG), Gregor Lutz und Stefan Fischer von der CSU, Christian Fries (Grüne) und Christian Schnorbusch (FDP ).

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Rainer Schnitzler, Bürgermeister, PWG, ...

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...Barbara Baumer, PWG, ...

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... Georg Engesser, PWG, ...

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...Nikolaus Eppinger, PWG,...

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...Felix Erhard, PWG,...

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... Ludwig Erhard, PWG,...

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... Ludwig Gansneder, PWG,...

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...Jan Linnemann, PWG,...

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...Albert Luppart, PWG,...

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...Kerstin Treptow, PWG,...

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...Stefan Fischer, CSU,...

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...Peter Haberzettl, CSU,...

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...Margarete Kaspar, CSU,...

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...Gregor Lutz, CSU,...

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...Wolfram Staufenberg, CSU,...

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...Christian Fries, Grüne,...

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...Simone Greve, Grüne,...

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...Sabine Stolicka, Grüne,...

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...Hans-Christoph von Gronau, Grüne,...

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...Christian Schorbusch, FDP,...

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...Christian Hörndl, SPD.

Wie der Rathauschef mitteilte, stehen der PWG im Haupt- und Finanzausschuss, dem Bauausschuss sowie dem Rechnungsprüfungsausschuss jeweils vier Sitze zu, der CSU und den Grünen jeweils zwei. Da SPD und FDP je nur einen Sitz im Gremium haben, wären die beiden Parteien bei der Besetzung dieser Gremien leer ausgegangen.

Nun bilden sie eine Ausschussgemeinschaft. Schnorbusch (FDP) übernimmt den Haupt- und Finanzausschuss, SPD-Gemeinderat Christian Hörndl den Bauausschuss.

Da bereits Vorbesprechungen mit den Fraktionen stattgefunden hatten, wurden alle Besetzungen der Ausschüsse und Verbände ohne Debatte einstimmig abgesegnet. Die Anzahl der Referate wurde auf elf aufgestockt. Neu hinzu kam das Referat Landwirtschaft, faire Gemeinde und Verbraucher, das mit der Maisinger Landwirtin Margarete Kaspar (CSU) besetzt wurde. Auch Felix Erhard (PWG) ist mit Feuerwehren und Rettungsdienste für ein neues Referat zuständig. Das Umweltreferat (Christoph von Gronau, Grüne) wurde um das Thema Mobilität ergänzt.

Orts- und Verkehrsplanung sowie Liegenschaften bleiben bei Klaus Eppinger (PWG), Finanzen übernimmt der Volkswirtschaftler Christian Schnorbusch (FDP). Für Jugend und Sport ist Gregor Lutz (CSU) zuständig, für Personal Sabine Stolicka (Grüne), für Familie und Senioren Kerstin Treptow (PWG). Und der Landwirt Christian Hörndl (SPD) zeichnet für Energie und Forstwirtschaft verantwortlich. Bei der Abstimmung zur Gemeindesatzung hatte Simone Greve (Grüne) beantragt die Aufwandsentschädigungen für die Gemeinderäte nicht zu erhöhen. Der Antrag ging einstimmig durch. Auch Bürgermeister Schnitzler verzichtet auf eine Erhöhung seiner Dienstaufwandsentschädigung um 100 Euro, teilte die Gemeinde am Freitag mit.

© SZ vom 09.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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