Pfiffiger Gedanke:Rathaus-Computer dienen als Wärmequelle

Ein pfiffiger Gedanke, der viele Nachahmer verdient: Im Gautinger Rathaus wird seit Neuestem mit Computern nicht nur gerechnet, sondern auch geheizt. Bislang verpuffte die Abwärme der 47 Server durch die beiden alten Klimaanlagen ungenutzt nach außen - seit der zweiten Januarwoche beheizt das neue Kühlsystem das Rathhausfoyer und die abzweigenden Flure. Als 2017 absehbar wurde, dass die Klimaanlagen wegen ihrer Störanfälligkeit ohnehin ersetzt werden müssen, plante die EDV-Abteilung der Verwaltung im Rahmen des "GreenIT-Programms" eine Wärmerückgewinnung ein. Der Bauausschuss des Gemeinderats billigte diesen Vorschlag für "maximale Flexibilität bei maximaler Energieeffizienz" einstimmig.

Wie Rathaussprecherin Ricarda Polz berichtet, fallen im Computerraum stündlich sechs Kilowattstunden Wärmeleistung an - was theoretisch für das Beheizen von zwei Einfamilienhäusern mit je vier Bewohnern ausreichen würde. Die umweltfreundliche Optimierung der Klimaanlage schafft nun vor allem mehr Behaglichkeit im Foyer und in den Gängen des Rathauses: Dort konnte die Temperatur von 18 Grad auf 23 Grad erhöht werden, während draußen Frost herrscht. Nicht nur die Bürger, auch die Kollegin am Empfang wissen diesen Komfort zu schätzen, sagt Polz: "Sie hat gerade erst wieder erfreut festgestellt, dass es sie endlich nicht mehr friert." Auch in den Büros werde es nun spürbar wärmer und die Heizkörper könnten heruntergedreht werden. Die gesamte Heizkostenersparnis im Haus ließe sich aber noch nicht beziffern. Sicher sei hingegen, dass mit der Modernisierung der Klimaanlage der Stromverbrauch um ein Drittel reduziert werden kann. Die Kosten dafür betrugen rund 50 000 Euro, sie konnten als außerplanmäßige Maßnahme durch Umschichtungen im Haushalt 2017 zur Verfügung gestellt werden.

© SZ vom 26.01.2018 / arm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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