Percha:"Ein bisschen wie zu Hause"

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Timothy Thomas ist neuer Direktor der Munich International School auf Gut Buchhof

Von Lilly Werny, Percha

Timothy Thomas trägt einen dunklen Anzug, er ist zuvorkommend und spricht akzentfreies Deutsch. Thomas ist der neue Schulleiter der Munich International School (MIS). Der 42-Jährige stammt ursprünglich aus den USA, hat aber an der LMU in München studiert. Nachdem er in den USA als Deutschlehrer und später an der Dresden International School gearbeitet hat, wollte er wieder zurück nach München. "Es hat sich dort ein bisschen wie zu H ause angefühlt", meint er.

Zwei Jahre lang war er stellvertretender Schulleiter an der MIS, nun ist er seit August "Head of School". "Meine Ziele sind die Gleichen, die wir schon seit Jahren verfolgen: Wir möchten die Schüler optimal auf den Wechsel an Schulen oder Universitäten im Ausland vorbereiten", sagt er. Außerdem feiert die Schule nächstes Jahr ihren 50. Geburtstag. "Es ist eine interessante Zeit hier", sagt Timothy Thomas.

An diesem Tag präsentiert er das neue Language, Arts and Design Centre der MIS. Die erst vor wenigen Wochen eingeweihten neuen Anlagen haben 14 Millionen Euro gekostet, ein großer Teil der Summe stammt aus Spendengeldern. 2012 hatte die Planung begonnen. Der moderne Bau steht in der Nähe des ältesten und ersten Gebäudes der Schule und wirkt deshalb wie aus einer anderen Zeit. Der alte Bau, ein ehemaliger Pferdestall, ist zwar in sehr guten Zustand, aber in einem ganz anderen Stil gebaut. "Ich finde es schön, dass das alte Gebäude noch steht", sagt Thomas. Es erinnere an die Entstehungsphase der Schule.

Der neue Schulleiter der Munich International School ist Timothy Thomas. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Im neuen Language, Arts and Design Centre sind nun Klassenzimmer untergebracht, in denen Projekte geplant, Dinge entworfen und gebaut werden. Außerdem werden in den Räumen Sprachen und Theater unterrichtet. Auf die MIS gehen Kinder und Jugendliche aus 61 Ländern, sie werden im amerikanischen Schulsystem unterrichtet. Die Schüler können das IB Diploma machen, einen international anerkannten Schulabschluss, der in Deutschland mit der Hochschulreife gleichgesetzt wird. Die Kinder und Jugendlichen werden in den Kernfächern auf Englisch unterrichtet, lernen aber auch weiter ihre Muttersprache. "Das ist wichtig für die Allgemeinbildung und die kognitiven Fähigkeiten", sagt Thomas. Damit jeder Schüler in seiner Muttersprache unterrichtet werden kann, braucht man natürlich sehr viele Lehrer. Zudem sprechen Schüler, die neu an die MIS kommen, oft noch kein gutes oder überhaupt kein Englisch und müssen individuell gefördert werden. Sie nehmen dann neben dem Sprachunterricht erst einmal nur an Fächern wie Kunst oder Sport teil.

Am heutigen Tag tummeln sich in dem neuen Gebäude besonders viele Schüler, denn der International College Day findet an diesem Tag zum dritten Mal an der Munich International School statt. Mehr als 600 junge Erwachsene der MIS und anderer Schulen informieren sich über Universitäten und Institutionen aus vielen verschiedenen Ländern. Dieses Jahr liegt der Fokus auf dem Vereinigten Königreich, aber auch holländische, schweizerische und spanische Universitäten sind mit Infoständen vertreten.

Im neuen Language, Arts and Design Centre, das 14 Millionen Euro gekostet hat, werden nun Sprachen und Kunst unterrichtet. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

"Es ist sehr interessant, so viele verschiedene Perspektiven zu sehen", sagt Linus Matthiessen von der Bavarian International School. Auch Sarah Liedl von der International School of Augsburg findet die Vielfalt der Colleges und Kurse, die hier angeboten werden, toll. Sie interessiert sich besonders für Kunst.

© SZ vom 26.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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