Peißenberg:Gift in Ammer-Zufluss tötet 200 Forellen

Der Unternehmer wollte vermutlich Kosten sparen - und ließ Chemikalien in einem Bach entsorgen. Etwa 200 Forellen sind verendet. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Christian Deussing

In einen Zufluss der Ammer sind von einem stillgelegten Werksgelände in Peißenberg metallische Giftstoffe eingeleitet worden. Dadurch verendeten etwa 200 Bachforellen.

Sturm am Ammersee: Giftige Chemikalien sind über den Stadelbach in die Ammer gelangt. Die wiederum mündet in den Ammersee. Allerdings seien die Mengen so verdünnt, dass dort kein Fischsterben zu befürchten sei, heißt es aus dem Wasserwirtschaftsamt. (Foto: Georgine Treybal)

Die Kriminalpolizei Weilheim hat jetzt einen Unternehmer ermittelt, der mit zwei Helfern am 13. Juli wohl die giftigen Flüssigkeiten in einen Schacht gepumpt hat, der mit dem nahen Stadelbach verbunden ist. "Wir ermitteln wegen umweltgefährdender Abfallbeseitigung und Gewässerverunreinigung", sagte am Dienstag auf Anfrage eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München II. Es drohen den Tätern bis zu fünf Jahre Haft oder eine Geldstrafe.

Womöglich waren die verdächtigen Männer beauftragt worden, diese Chemikalien von dem ehemaligen Galvanik-Geländes der Firma Grillo illegal zu entsorgen, um Kosten zu sparen. Der Betrieb war vor einigen Jahren in Konkurs gegangen.

Giftstoffe seien über die Ammer sicher auch in den Ammersee gelangt, sagt Bernhard Müller vom Wasserwirtschaftsamt Weilheim. Die Mengen seien aber so verdünnt, dass dort kein Fischsterben zu befürchten sei. Wegen des Umweltfrevels hat der Fischereiverein Weilheim Strafanzeige erstattet.

© SZ vom 18.08.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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