Parkscheinautomaten:Testlauf im Südbad

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Tutzing will die ersten zwei Parkscheinautomaten aufstellen.

Von Gerhard Summer, Tutzing

"Das Geld liegt auf der Straße", findet Bürgermeister Rudolf Krug (ÖDP). Doch bisher haben sich die Tutzinger nicht gebückt, um es aufzuheben. Seit 2009 diskutieren die Gemeinderäte immer wieder mal darüber, die Autofahrer zur Kasse zu bitten. Denn bislang ist Parken in Tutzing gratis. Im Dezember 2014 schien dann Bewegung in die Sache zu kommen: Der Verkehrsausschuss der Kommune beschloss einstimmig, 20 000 Euro für die Anschaffung von Parkscheinautomaten in den Haushalt einzustellen. Ein Arbeitskreis sollte sich Gedanken darüber machen, wo die Geräte aufgestellt werden und wann es los geht. Doch als Krug am Dienstagabend zur Tat schreiten und zwei Automaten für das Südbad-Gelände bestellen lassen wollte, um einen Testlauf zu starten, ging die Debatte wieder von vorne los. Die CSU wollte das Thema zuerst ganz von der Tagesordnung der Sondersitzung absetzen lassen, weil sich ihrer Ansicht nach der zuständige Ausschuss damit befassen sollte. Sie scheiterte aber knapp mit einem Antrag.

In der Debatte dominierten dann eher bekannte Argumente: Thomas von Mitschke-Collande (CSU) plädierte abermals für eine Sonderregelung bei Großveranstaltungen des Deutschen Touring Yacht-Clubs. Er habe kein Problem damit, dass Mitglieder oder Besucher Parkgebühren zahlen müssten. Aber bei Wettkampf-Teilnehmern sollte eine Ausnahme gemacht und nicht "abgezockt" werden. Und im Übrigen hätte sich das Gremium früher mit diesen Fragen befassen sollen, zumal Parkgebühren "ein Politikum" sind, wie Ernst Lindl (CSU) sagte. Auch Georg Schuster (ÖDP) fand: Die Gemeinde werde sich bei den fünf Vereinen und Einrichtungen, die am Südbad angesiedelt sind, "einen großen Schiefer einziehen". Andere Gemeinderäte meinten, man müsse es nicht so kompliziert machen. Bürgermeister Krug wiederum erklärte, er werde es nicht mehr erleben, wenn jetzt erst mal ein grundlegendes Konzept erstellt werden solle.

Am Ende einigte sich das Gremium bei vier Gegenstimmen darauf, die zwei Geräte zu ordern und bis zur Lieferung alle Details zu klären. Ansonsten hätte die Gemeinde auch in dieser Saison auf Einnahmen verzichten müssen, die nach ersten Schätzung bei täglich 400 Euro liegen könnten.

© SZ vom 26.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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