Öffentliche Verkehrsmittel:Westbündel für Wörthsee

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Wird besser mit Bussen angeschlossen: die Gemeinde Wörthsee. Der Landkreis baut den Öffentlichen Nahverkehr in allen Gemeinden aus. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Verkehrsmanagerin Münster präsentiert Pläne, die von 2018 an ein besseres Bussystem, aber auch höhere Kosten verheißen

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Eigentlich könnte n die Wörthseer von Dezember 2017 an ihr Auto stehen lassen - zumindest tagsüber. Denn wenn die Gemeinde- und Kreisräte das "Westbündel", das Susanne Münster am Mittwoch vorstellte, genehmigen, steht den Bürgern ein Busfahrplan zur Verfügung, den es so noch nie gab. Von etwa 5.15 bis 21.30 Uhr werden dann nicht nur die Ortsteile besser mit Steinebach verbunden, sondern auch die umliegenden Gewerbestandorte mit den S-Bahnhöfen - und das alles im Stundentakt, auf manchen Strecken sogar jede halbe Stunde, sagte die Verkehrsmanagerin des Landkreises.

Dafür gibt es neue Buslinien. Der 928er fährt man von Walchstadt über Etterschlag, Steinebach, Schlagenhofen, Seefeld, Drößling und Frieding bis zum Kloster Andechs. "Damit tun wir auch etwas für den Freizeitverkehr", sagte Münster im Gemeinderat. Die künftige Linie 923 wird die "Gewerbelinie": Sie verbindet den Gewerbepark Inning, TQ Systems und 3M Espe untereinander und mit den S-Bahnhöfen Steinebach und Weßling. Die Linie 921, die in Inning beginnt, wird - über die neue Ortsumfahrung Weßling - zur direkten Verbindung Etterschlags mit dem S-Bahnhof Weßling.

Statt wie bisher etwa 470 000 Kilometer würden die Busse in den westlichen Landkreisgemeinden künftig 953 000 Kilometer pro Jahr zurücklegen, das Defizit der Gemeinde Wörthsee würde sich von jetzt geschätzt 38 500 Euro auf etwa 110 000 Euro jährlich erhöhen. Die Gemeinderäte waren trotzdem sehr angetan von den Plänen und signalisierten ihre Zustimmung.

Münster war aber nicht nur wegen des neuen Buskonzepts gekommen, sondern auch wegen eines Fahrradschutzstreifens an der Etterschlager Straße. Die Polizei und sie hätten nichts dagegen, sagte sie, aber nur auf einer Seite. Von der Seestraße in Richtung Etterschlag bis zum Edeka sei ein Schutzstreifen möglich. Allerdings müsste die Gemeinde dann auf Höhe des Supermarkts eine Querungshilfe bauen, damit die Radfahrer gefahrlos auf den Radweg gegenüber gelangen. Münster wies aber darauf hin, dass mit dem Schutzstreifen Parkplätze vor der Kreissparkasse wegfallen und entlang des Streifens ein absolutes Halteverbot gilt. In Gegenrichtung könnte der Gehweg für Radler freigegeben werden; Kinder bis zehn Jahre dürfen ohnehin auf Gehwegen radeln. Eine Entscheidung will der Gemeinderat in der Mai-Sitzung fällen.

© SZ vom 22.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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