Noten:Es ist geschafft

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Die Nachprüfungen sind überstanden, jetzt stehen alle Noten fest. Viele können sich über eine Eins vor dem Komma freuen

Von Florine Pfleger, Starnberg

Während viele Abiturienten in der vergangenen Woche schon ausgiebig ihren Erfolg feiern konnten, mussten einige bei den Nachprüfungen noch zittern. Was oft die letzte Chance für Wackelkandidaten ist, gibt anderen aber auch die Möglichkeit, die Noten ein bisschen aufzupolieren. Am Otto-von-Taube-Gymnasium in Gauting waren es vor allem diese fleißigen Notenaufpolierer, die zur Nachprüfung kamen. Von den 30, die antraten, sind deshalb nur drei durchgefallen. 36 Prozent der 125 Schüler gingen mit einer Eins vor dem Komma nach Hause, drei davon mit der Bestnote 1,0.

Am Christoph-Probst-Gymnasium in Gilching haben zwei Schüler nicht bestanden. 16 der 167 Prüflinge sind in die Nachprüfungen gegangen. 14 Schüler konnten es in letzter Sekunde noch herumreißen. Direktor Peter Mayer ist sehr zufrieden: 30 Prozent haben einen Einserschnitt, vier sogar die Bestnote. Das sei ein "hervorragendes Ergebnis", so Mayer.

Auch Alfred Lippl, Direktor am Ammersee-Gymnasium Dießen, erklärt, dass die Durchfallquote dem üblichen Schnitt entspräche. Von 90 Schülern haben es drei nicht durch das Abitur geschafft. Acht sind zur Nachprüfung angetreten. Über die Bestnote 1,0 konnte sich ein Schüler freuen. "Dieses Mal war es ein Herr, in den letzten Jahren waren es immer nur Mädels". Auch im bayernweiten Vergleich habe sich das Gymnasium gut geschlagen: Während die Leistungen im Fach Deutsch laut Lippl dem Landesschnitt entsprachen, seien in Mathe besonders gute Ergebnisse erzielt worden.

Dass die Matheprüfung machbar gewesen sein soll, bestätigten der SZ bereits einige Schüler des Starnberger Gymnasiums. "Es ist überraschend gut gelaufen", erzählte Leoni Fikentscher damals kurz nach der Klausur, und betonte dabei noch einmal: "Ich bin nicht gut in Mathe". Von 126 Absolventen waren dort elf in die Nachprüfung gegangen. Letztendlich haben drei Prüflinge nichts zu feiern. "Damit liegen wir im landesweiten Schnitt von 2 bis 3 Prozent", erklärt Oberstufenkoordinator Rolf Ostermaier. Und fügt hinzu: "Das ist statistisch okay, aber mir gefällt es natürlich trotzdem nicht, wenn Schüler durchfallen". Ganz oben auf der Punkteliste gab es eine 1,0 und 17 Mal eine Eins vor dem Komma.

Im Kempfenhausener Landschulheim hält in diesem Jahr jeder ein Abiturzeugnis in der Hand. Neun von 53 mussten in die Nachprüfungen und alle haben sich im letzten Moment noch retten können. Oberstudiendirektor Elmar Beyersdörfer freut sich darüber: "In den letzten Jahren sind immer welche durchgefallen", sagt er. Dafür sei die Spitze dünner. An dieser steht genau ein 1,0-Ergebnis und zehn Mal eine Eins vor dem Komma.

Als "guten Jahrgang" beschreibt Bruno Habersetzer, Direktor am Tutzinger Gymnasium, seine diesjährigen Absolventen. Von 73 Geprüften mussten sieben in die Nachprüfung. Weniger als die Hälfte von ihnen haben es geschafft: Vier sind durchgefallen. Dafür können zwei mit einer 1,0 glänzen. Den erfolgreichen Absolventen kann man nur gratulieren. Alle anderen können sich trösten: Thomas Mann, Joschka Fischer und Sido - sie alle haben kein Abitur gemacht.

© SZ vom 26.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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