Neues Schlosscafé:Café zieht ins Salettl um

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Wer künftiger Pächter wird, ist noch offen. Jane Höchstetter und Stefan Berchtold hoffen, dass die Wahl auf sie fällt. Seit sechs Jahren betreiben sie einen mobilen Verkaufsstand im Gautinger Schlosspark

Von Michael Berzl, Gauting

Bei schönem Wetter ist das mobile Café im Gautinger Schlosspark an den kommenden Wochenenden im September wieder geöffnet. Seit sechs Jahren schon bewirten Jane Höchstetter und Stefan Berchtold von einem Wagen aus ihre Gäste mit Kaffee und Kuchen. Es ist ein beliebter Treffpunkt für Spaziergänger geworden und Ausflügler geworden, ein idyllisch gelegener Treffpunkt an der Würm. Dabei ist dieser Verkaufsstand eigentlich nur ein Provisorium, das mit diesem Herbst zu Ende geht. Im kommenden Jahr öffnet ein neues Schlosscafé im umgebauten Salettl. Und wenn alles so läuft, wie sie sich das vorstellen, werden Höchstetter und Berchtold dann dort hinter dem Tresen stehen. Entschieden wird das aber erst nach einer öffentlichen Ausschreibung der Gemeinde, und auch einige Arbeiten sind noch zu erledigen.

Maler verpassen dem Nebengebäude von Schloss Fußberg, das sich ebenso wie der Park und die Nebengebäude in kommunaler Hand befindet, gerade einen frischen Anstrich, neue Elektroleitungen sind schon verlegt und Toiletten wurden eingebaut. Der größte Teil der Umbauarbeiten ist damit bereits erledigt. Nun fehlt vor allem noch ein Vorbau mit Glasfassade, damit aus dem kleinen Häuschen, das zuletzt als Kinderkrippe diente und zuvor als Büro und Hausmeisterwohnung genutzt worden war, ein Café werden kann.

Vom Gautinger Architekt Christian Hadlich stammt die Idee für diese Erweiterung, die nach langer Wartezeit nun endlich umgesetzt werden kann. Im Rathaus liegt die Genehmigung des Starnberger Landratsamtes für diese Arbeiten vor. Zu Verzögerungen war es unter anderem deshalb gekommen, weil auf Bedenken von Anwohnern hin ein Lärmschutzgutachten erstellt und der Nachweis erbracht werden musste, dass genügend Parkplätze für Besucher vorhanden sind. Nun können die Fensterelemente bestellt und die Arbeiten vergeben werden. Im Januar könnte das Lokal fertig sein, glaubt Planer Hadlich.

Parallel kann sich die Gemeinde auf die Suche nach den künftigen Betreibern machen. Freunde des Gautinger Schlosscafés, die sich sogar in einem Verein organisiert haben, wünschen sich Höchstetter und Berchtold als Wirte, schließlich sind sie es gewesen, die von Oktober 2000 an neun Jahre lang das erste Café betrieben haben, das damals im Erdgeschoss des Herrenhauses an der Würm untergebracht war, bis die Unternehmensberater, die dort ihren Firmensitz haben, diese Räume selbst nutzen wollten. Seither kämpft ein sehr engagierter Kreis von Gautingern mit großer Ausdauer dafür, dass es wieder eine Gastronomie im Schlosspark gibt. Sie berufen sich darauf, dass für Anwesen und Gelände eine öffentliche Nutzung vorgesehen sei. Nun stehen sie kurz vor dem Ziel.

"Wir freuen uns auf die Ausschreibung", erklärt die ausgebildete Kulturmanagerin Höchstetter voller Zuversicht. Die 52-Jährige und ihr 48-jähriger Partner, der auch als Jazz-Musiker in der Region bekannt ist, haben lange Erfahrung in der Gastronomie. Sie hatten in der Näche von Augsburg ein Lokal und organisierten derzeit neben ihrem Café im Wagen auch einen Cateringservice für Schulen und Kindergärten und liefern nach eigenen Angaben pro Tag 600 Bio-Essen aus. Als Betreiber des früheren Schlosscafés, in dem auch Konzerte stattgefunden haben, wurden die beiden für das kulturelle Angebot mit dem Günther-Klinge-Preis der Gemeinde ausgezeichnet. Wie es weitergeht, werden sie bald erfahren. Noch im Herbst soll nach einer Abstimmung im Gemeinderat das Lokal an den neuen Pächter übergeben werden, kündigte Rathaussprecherin Ricarda Polz an. Laut Genehmigung ist Platz für bis zu 40 Gäste; drinnen dürfen sie bis 1 Uhr bleiben, draußen an den Tischen zum Park hin bis Mitternacht. Auf der anderen Seite zur Würm hin ist um 22 Uhr Schluss. Aus Rücksicht auf die Anwohner an der Münchner Straße. Denkbar wäre auch, dass im Salettl Gäste von Kulturveranstaltungen oder Feiern in der Remise gleich gegenüber bewirtet werden.

© SZ vom 05.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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