Neues Angebot:In Feldafing geht's rund

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Bürgermeister Bernhard Sontheim (re.) übte mit Peter Englaender auf der neuen Boule-Bahn. (Foto: Otto Fritscher)

Auf der Maibaumwiese beim Rathaus wird eine Boule-Bahn eingeweiht

Von Otto Fritscher, Feldafing

Normalerweise sind sich Feldafings Bürgermeister Bernhard Sontheim und der Geschäftsleiter im Rathaus, Peter Englaender, völlig einig. Doch bei dieser Sache, um die es an dem noch sonnigen Freitagnachmittag geht, werden leichte Unterschiede spürbar. Auf der Einladung, die der Bürgermeister unterzeichnet hat, geht es um die "Einweihung der Boccia-Bahn auf der Maibaumwiese" neben dem Rathaus. Bauhof-Mitarbeiter haben die Bahn in den vergangenen Wochen angelegt, ein bisschen Erde weggebaggert, mit ein paar Ladungen Kies aufgefüllt, verdichtet, ein Vlies eingebracht und dann mit einer Schicht Sand das Werk vollendet, das mit Holzbalken eingefasst ist, die ein Feldafinger Bürger gespendet hat.

Doch ist das wirklich eine Boccia-Bahn? Oder vielleicht doch eine Boule-Bahn? Boccia, das ist jenes Spiel mit den acht großen, bunten Holzkugeln und der kleinen roten dazu, das man in der Kindheit im Sand des Adria-Strandes gespielt hat. Und wird Boule nicht auf einer Bahn gespielt, auf der die Kugeln gut rollen und andere, gegnerische wegballern können? Sontheim, sonst eigentlich nie um eine Antwort verlegen, sagt: "Ich hab' meine Boccia-Kugeln höchstens zum Draufhauen verwendet, wenn ich keinen Hammer hatte." Also muss Englaender ran, und der beweist, dass er sich nicht nur wie in der jüngsten Gemeinderatssitzung in die Tiefen der Straßenausbaubeitragssatzungen eingearbeitet hat, sondern dass er offenbar auch Fachmann für Kugelspiele ist. "Das ist natürlich eine Boule-Bahn, wie man sie aus Frankreich kennt", erklärt er fachmännisch. "Beim Boule rollen die Kugeln, beim Boccia bleiben sie meist gleich im Sand liegen", schiebt er nach. Sontheim weiß immerhin noch eines: "Der Sand ist nicht aus China", sagt er in Anspielung auf die Granitplatten aus dem Reich der Mitte, die auf dem Starnberger Kirchplatz verlegt sind. Boule also. Hauptsache rund.

Spielen darf auf der neuen Anlage jeder, der Lust hat. Kostenlos natürlich. Und sollte er nicht über das Spielgerät verfügen, die Gemeinde hat auch schon einen Satz Kugeln, der eine silbern, der andere goldfarbig, angeschafft. Bei der Einweihungen standen noch Biergartengarnituren auf der Maibaumwiese, aber sollte die Boule-Bahn gut angenommen werden, sollen feste Bänke und ein Tisch aufgestellt werden.

© SZ vom 01.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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