Neuer Wirt beim TC Gauting:Neues Zuhause im Tennisstüberl

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"Cosa Nostra" heißt auch sein neues Restaurant beim TC Gauting, wo er mehr Platz hat und länger öffnen kann: Wirt Domenico Morrone. (Foto: Georgine Treybal)

Domenico Morrone ist als Wirt von seiner Imbiss-Bude in Starnberg in die Sportgaststätte des TC Gauting gezogen

Von Tabea Braun, Gauting

"Das Ganze ging von einem Tag auf den anderen", so beschreibt Domenico Morrone die Übernahme des Tennisstüberls in Gauting. Anfang des Jahres verkaufte er seine Pizzen, Pasta und Salate noch in der kleinen Imbiss-Bude "Cosa Nostra" an der Gautinger Straße in Starnberg; im März erreichte ihn die Kündigung, nach fast zwölf Jahren. Auf das Restaurant des TC Gauting kam er über einen Freund, der dort Tennis spielt. Seit drei Wochen ist "Mimmo", wie seine Kunden ihn nennen, nun schon Wirt im Tennisstüberl. Die Einrichtung mit den Korbstühlen und hölzernen Tischen, an denen 35 Personen Platz finden, konnte er übernehmen. Große Fenster geben den Blick frei auf die Terrasse, ebenfalls mit mehreren großen Tischen, und den Tennisplatz.

Damit ist das Restaurant deutlich größer als die 16 Quadratmeter große Bude in Starnberg. Doch noch ein Unterschied fällt Morrone auf. Die Kundschaft verteilt sich stärker über den Tag. Unter der Woche hat er von 12 bis 21 Uhr geöffnet, bei schönem Wetter auch mal früher. Am Wochenende, insbesondere wenn Turniere anstehen, beginnt er bereits um 9 Uhr. "In Starnberg war dagegen vor allem mittags viel los", da habe er sein Hauptgeschäft gemacht. Fast ein bisschen wehmütig klingt er, als er auf seinen alten Standort zu sprechen kommt: "80 bis 90 Prozent waren Stammkunden." Ihretwegen sei er traurig, nicht mehr in Starnberg zu sein. Die Kunden setzten sich bereits 2007 für seinen Verbleib ein: Damals hatte er Ärger mit der Stadt, der Stand sollte das Grundstück verlassen. Gegen diese Entscheidung sammelten sie etwa 2 000 Unterschriften - mit Erfolg. Und so freut sich Morrone noch immer, wenn der daran denkt wie ein Din A4 Heft von Kollege zu Kollege und Firma zu Firma gereicht wurde.

Doch dieses Frühjahr war es dann endgültig aus, der neue Besitzer des Grundstücks hat vor, das Gelände zu bebauen. Treue bewiesen viele Starnberger Kunden und schauten bereits im neuen "Cosa Nostra" vorbei. Das betreibt Morrone zusammen mit seiner Freundin, die schon immer von einem eigenen Lokal geträumt hat. Er ist froh, nicht mehr der Kälte im Winter und der Hitze im Sommer ausgesetzt zu sein. Trotzdem hatte er zunächst nach geeigneten Parkplätzen für einen ähnlichen Wohnwagen gesucht, doch gestaltete sich die Suche als schwierig. Sorgen, keinen Job zu finden, habe er aber nie gehabt. Eine Anstellung hätte er sicher gefunden, die Selbstständigkeit ist ihm jedoch lieber. Und da sein Wohnhaus nur 300 Meter entfernt liegt, ist das Tennisstüberl im Grunde der ideale Ort dafür. Viele seiner neuen Kunden kennt er schon, auch weil er seit rund 25 Jahren Straßenfeste organisiert. Ebenso kommen Tennisspieler und Fußballspieler.

© SZ vom 12.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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