Der Rohbau steht, spätestens Anfang 2020 sollen die 18 Sozialwohnungen in Dießen bezugsfertig sein. "Recht zügig beieinander" sei die Marktgemeinde mit Planung und Bau des zweiteiligen Gebäudes an der Ecke Neudießen/Von-Eichendorff-Straße, fand Bürgermeister Herbert Kirsch nun beim Richtfest. Im Januar 2016 hatte der Gemeinderat den Beschluss gefasst, sich nach mehr als 50 Jahren Pause wieder im sozialen Wohnungsbau zu engagieren. Allerdings waren 2011 schon einmal im Haushalt 1,8 Millionen Euro für bis zu 14 Wohneinheiten auf dem damaligen Spielplatz eingeplant, die dann aber - auch wegen geringer Bewerberzahlen in Dießen - nicht in Anspruch genommen wurden.
Inzwischen hat sich auch am Ammersee die Wohnungsnot für Personen mit moderatem Einkommen verschärft. Rund 20 Anfragen von Bürgern mit Wohnberechtigungsscheinen seien bereits im Rathaus eingegangen, sagt Verwaltungsleiter Karl Heinz Springer. Die Bewerbungsfrist läuft noch, im Herbst will man über die Vergabe entscheiden. Zur Verfügung stehen jeweils sechs Wohnungen mit 55, 60 und 90 Quadratmetern, die für zehn Euro/m² vermietet werden - eine sogar mit Seeblick.
Die Baukosten schätzt Kirsch auf sechs Millionen, bis dato seien 4,9 Millionen Euro verbaut worden. Wegen ausstehender Rechnungen und einem eingegangenen Zuschuss von einer Million habe man bislang nur 1,6 Millionen aus der Gemeindekasse entnommen. Der 30-prozentige Zuschuss war 2016 für den Gemeinderatsbeschluss mitentscheidend: Dießen kann damit rechnen, selbst nur die Hälfte der Baukosten tragen zu müssen, weil auch das gemeindeeigene Grundstück gefördert wird. Baubeginn für die beiden identischen Baukörper mit zentralem Erschließungshäuschen und Tiefgarage war im März vor einem Jahr. Trotz beengter Lage auf dem nur 1800 Quadratmeter großen Grundstück gelang es, vier der fünf Linden an der Nordgrenze zu erhalten.