Neubauprojekt:Am Kallerbach entstehen 70 Wohnungen

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Verband Wohnen und Gemeinde küren Wettbewerbs-Entwurf mit fünf aufgelockerten Gebäudekomplexen am Hang

Von Manuela Warkocz, Tutzing

Das große Neubauprojekt des Verbands Wohnen "Am Kallerbach" nimmt Gestalt an. Am südlichen Ortsrand von Tutzing soll ein Entwurf realisiert werden, der 70 Wohnungen in fünf gegliederten Gebäudekomplexen umfasst. In einer zeilenartigen, gestaffelten Bebauung sollen sie sich zwei- bis dreigeschossig in den Hang einfügen. Die aufgelockerte Lösung hat eine Jury aus Vertretern von Gemeinde, Verband und Kreisbauamt in einem Wettbewerb - dem VOF-Verfahren - eindeutig favorisiert. Aus 40 Büros waren fünf in die enge Wahl gekommen. Der Sieger-Entwurf überzeugte am Dienstag auch die Tutzinger Gemeinderäte. Man habe "eine kluge Lösung für ein schwieriges Bauverfahren gefunden", lobte Baureferent Wolfgang Marchner (Bürger für Tutzing).

Die Wohnanlage ist so angeordnet, dass der Verkehrslärm der nahen Staatsstraße die Bewohner kaum tangieren soll. Zudem soll das Ortsschild versetzt und damit die Geschwindigkeit vor den neuen Häusern auf 50 Stundenkilometer reduziert werden, wie Bürgermeister Rudolf Krug ankündigte. Eine Tiefgarage mit 70 Plätzen und Besucherparkplätze gehören ebenfalls zum Konzept. Ein Teil der Appartements ist als Sozialwohnungen vorgesehen, die anderen sind frei finanzierte Wohnungen. Als Miete sind zwischen 7,50 und zehn Euro pro Quadratmeter angedacht.

Etwa 20 Millionen Euro will der Verband Wohnen im Kreis Starnberg für das Projekt auf dem 12 800 Quadratmeter großen Areal ausgeben, das vor geraumer Zeit von der Gemeinde erworben wurde, wie Geschäftsführer Michael Vossen auf Nachfrage sagte. Er geht davon aus, dass der Bau im Juli 2017 beginnt. Bezugsfertig könnten die Wohnungen im August 2020 sein. Den Namen des Sieger-Büros und den Entwurf will Vossen noch nicht öffentlich präsentieren. "Der Auftrag ist noch nicht offiziell vergeben, und Mitbewerber haben noch 14 Tage Zeit, Einspruch zu erheben", begründet er die Zurückhaltung.

In Tutzing zeigt man sich froh über die Aussicht auf günstige Mietwohnungen in dem sonst so hochpreisigen Ort. Am Kallerbach fänden Familien mit Kindern, Singles und Dienstleister wie Polizisten und Krankenschwestern günstige Wohnungen, so der Bürgermeister. Christine Nimbach allerdings bedauerte, dass keine Eigentumswohnungen entstehen für Tutzinger, die sich im Einheimischenmodell kein Haus leisten könnten. Sie stimmte als einzige gegen die Pläne.

© SZ vom 28.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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