Es gibt Dinge, die brauchen ihre Zeit. Das ist nicht nur in der Liebe so, sondern auch im profanen Leben, ja selbst in der Politik. Zum Beispiel der Starnberger Tunnel. Gut, das ist jetzt ein ausgelutschtes Beispiel, dennoch anschaulich und wahr. Schon als Heribert Thallmair Starnberger Bürgermeister war, ist der Wunsch in der Stadt der vielen Staus geäußert worden, endlich dieses Projekt anzugehen. Thallmair - das ist jetzt von meiner Seite aus ein Hinweis für alle Neubürger - war Stadtchef in den 80er-Jahren bis weit hinein in die Neuzeit. Sein Nachfolger hieß Ferdinand Pfaffinger. Um politischer zu werden: Seit gut 15 Jahren forderte der Grüne Peter Unger einmal im Jahr im Kreistag die Verschmelzung des Touristenverbands mit der Wirtschaftsförderung - und handelte sich jedes Mal böse Blicke vom zuständigen Landrat und der CSU samt ihren Anhängseln aus Freien Wählern und FDP ein. Peter Unger aus Gilching, der einst Mitgründer der Grünen war, hat aber Durchhaltevermögen bewiesen, was auch seinen Weitblick beweist, denn am Ende hat der Gilchinger gesiegt: Der Tourismusverband gehört seit diesem Jahr zur Wirtschaftsförderung.
Und noch einen politischen Sieg kann der Grüne vermelden. Da muss ich aber in der Zeit weit zurückgreifen. Es muss etwa vor 30 Jahren gewesen sein, da stellte Unger im Gilchinger Gemeinderat den Antrag, die Bachläufe wieder zu begrünen. Die Zusammensetzung des Gilchinger Gremiums war damals CSU-dominiert, der Bürgermeister hieß Heinrich Will und mochte Unger so gern wie einen verbrannten Schweinsbraten. Der Antrag wurde natürlich abgeschmettert. Kürzlich hat Unger den Antrag wortwörtlich wieder gestellt und, was soll ich euch sagen, er wurde angenommen!
Ja, manches dauert eben etwas länger. Der Starnberger Kreistag hat übrigens Ungers Wunsch mit den grünen Bachläufen abgelehnt, aber der Peter ist guten Mutes, weiß