Nepomuk:Ordnung muss sein

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Wer im Starnberger Stadtrat fehlt, muss neuerdings eine Entschuldigung mitbringen. Ein erwachsener Mandatsträger hat jetzt tatsächlich eine Unterschrift seiner Mutter mitgebracht

Von Eurem Nepomuk

Ich kenn' gar nicht den Grund, warum man sich so empört, nur weil jetzt Starnberger Stadträte, die zwei Stunden zu spät zur Sitzung gekommen sind, eine schriftliche Entschuldigung für ihre Abwesenheit bei der Bürgermeisterin abgeben müssen. Das ist doch selbstverständlich! Das war schon in der Schule so. Da konnte man sich auch nicht aussuchen, in welcher Stunde man eintrudelt oder zu welchem Fach man geht. Wer keinen Bock hatte, musste eine Entschuldigung bringen, unterschrieben von den Eltern. Was also Eva John, unsere beliebte Bürgermeisterin, fordert, ist nur recht und billig. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder kommen und gehen würde, wann es ihm passt? Das wäre die reinste Anarchie! Nichts würde vorangehen, Beschlüsse nicht gefasst, Anträge nicht bearbeitet, keine Tunnel gebaut, nichts. Ein bisschen Ordnung kann nicht schaden.

Deshalb muss ich an dieser Stelle das vorbildliche Verhalten von Michael Mignoli loben. Der Starnberger Stadtrat ist der Forderung seiner Bürgermeisterin sofort nachgekommen und hat eine Entschuldigung gebracht. Und wie es sich gehört, war diese von einem Erziehungsberechtigten unterschrieben. In diesem Fall war es seine Mutter. Daran erkennt man, dass es mit ein bisschen gutem Willen geht. Wenn ich etwas zu sagen hätte in der Kreisstadt, würde ich Mignoli, der nebenbei auch ein erfolgreicher Unternehmer ist, für die Bürgermedaille vorschlagen. Denn möglicherweise trägt er dazu bei, dass der Umgang der Stadträte untereinander wieder entspannter, ja respektabler wird.

Ja, man sollte sich überhaupt überlegen, ob man nicht Noten für Mitarbeit und Betragen einführen sollte. Wer die Sitzung zu sehr stört oder wer nicht anständig mitstimmt, der wird nicht ins nächste Stadtratsjahr versetzt. Schade, dass ich keinen Antrag stellen darf. Vielleicht gefällt die Idee aber der Bürgermeisterin, hofft euer nepomuk

© SZ vom 04.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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