Leute, das mit den Männersachen ist schon so eine Sache. Was waren das noch für gute Zeiten, als wir Männer ein klares Aufgabenfeld hatten. Das hieß: Geld verdienen, Sofa sitzen, Pantoffel tragen, Feierabendbierchen süffeln und Zigarre schmauchen.
Heute ist von all dem kaum noch was übrig. Die Frauen rennen selbst in die Arbeit, wollen sogar Chefin sein, die Sofas sind längst von ihnen besetzt, Pantoffeln gibt es im ganzen Haus nicht mehr, und auch Bierchen und Zigarren sind im durchgestylten Wohnzimmer tabu. Stattdessen müssen wir nach Feierabend den plärrenden Nachwuchs im Kinderwagen durchs Dorf schieben. Freudlose Bubenwelt.
Wie gut, dass es meine beiden alten Freundinnen Elisabeth Dörrenberg und Marlene Greinwald gibt. Die beiden Mitorganisatorinnen der Fischerhochzeit wissen noch zu unterscheiden zwischen Männer- und Frauensachen: Eigentlich wäre es an Dörrenberg gewesen, bei der Fischerhochzeit in Abwesenheit von Rathauschef Rudolf Krug das erste Bierfass anzuzapfen. Schließlich ist sie Tutzings Vizebürgermeisterin. Aber Dörrenberg lehnte ab. Sie weiß schließlich, was sich gehört. Und auch die Dritte Bürgermeisterin Greinwald wollte den Schlegel nicht offiziell schwingen. Die beiden Damen haben dafür natürlich Gründe angegeben. Denn sie wollen sich, wie sie sagen, die schönen Dirndl nicht versauen. Und Dörrenberg hat sich sogar eigens ein echtes Fischerdirndl schneidern lassen. Wär wirklich blöd, wenn Bierflecken auf das gute Stück kämen. Außerdem, sagt Dörrenberg ganz richtig: "Anzapfen ist Männersache." Jawoll!
So viel ich gehört habe, muss jetzt Altbürgermeister Peter Lederer ran. Er freut sich sicher schon und schafft den Job mit ein, zwei Schlägen. Denn, wer so göttlich Bulldog und Unimog fahren kann wie er, der zapft auch meisterhaft an, das weiß Euer Nepomuk