Ich muss es vielleicht mal betonen: Aber in mir steckt tatsächlich ein gar fröhliches Herz. Und dieses Herz, auch wenn es alt geworden ist, wird in diesen Tagen und Wochen immer fröhlicher. Das liegt wahrscheinlich nicht mal wirklich an mir, sondern an den äußeren Umständen dieses schönen Landstrichs und seiner immer freundlicheren Möblierung. Mir fallen da spontan die Smileys ein, die in praktisch jedem Dorf zum guten Ton am Ortseingang gehören. Mit der Freundlichkeits-Offensive startete als Erster - so weit ich mich erinnern kann - der Seefelder Bürgermeister Wolfram Gum. Den kennt ganz Deutschland, seit er vom Privatsender RTL auf wundersame Weise zum beliebtesten Rathauschef der Republik ausgerufen wurde. Gum ließ danach sogleich am Ortseingang von Hechendorf ein Smiley, also ein Tempomessgerät aufstellen, das auf liebevolle Weise den mobilen Verkehrsteilnehmer anlächelte, wenn er nicht schneller als 30 Stundenkilometer fuhr. Vor lauter Freude griff Gum zur Gitarre und gründete eine Band mit den Rathaus-Spezln aus Herrsching und Gilching.
Die Smileys blieben nicht unbemerkt: Sie tauchten in Weßling auf, machten einen Abstecher nach Gilching, und in Wörthsee, das natürlich auch dabei sein wollte, wurden sie gar einen wissenschaftlichen Test unterzogen. Gut drei Monate maß man ganz genau die Reaktion der Verkehrsteilnehmer auf die Smileys. Was soll ich euch sagen: Ein bisschen nützen sie was, aber sie regen auch an, mal ganz, ganz schnell zu fahren. Es soll Motorradfahrer gegeben haben, die extra nach Wörthsee in die Etterschlager Straße gefahren sind, um mal durch die Lichtschranke mit Vollgas zu brettern.
Weil in Starnberg alles etwas länger dauert, ist erst heute auch die Kreisstadt der Smiley-Möblierung verfallen. Dafür aber intensiv. Die von allen Starnbergern geschätzte Bürgermeisterin hat erkannt, dass die lächelnden Gesichter dem menschlichen Klima dieser Kommune doch sehr gut tun. Deshalb will sie ganz viele aufstellen, weiß euer nepomuk