Nepomuk-Kolumne:Keine Seefahrt ist nicht lustig

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Ostern im Lockdown: Was soll man da schon unternehmen? Nicht einmal der Biergarten hat auf. Das schreit nach Zweisamkeit

Kolumne von Eurem Nepomuk

Was macht Ihr eigentlich an Ostern, Leute? Nichts? Okay, da mach' ich mit. Das passt mir gut ins Konzept. Am Palmsonntag hab' ich das ja schon geübt. Natürlich nur im Kleinen. Ihr wisst schon, da war die Zeitumstellung - eine Stunde vor wurden die Zeiger gedreht. Das heißt also: Alle durften eine Stunde weniger nirgends hingehen. Is' ja super! Eine Stunde weniger Langeweile. Blöd nur, dass man davon nichts hatte, denn wo sollte man schon hingehen mitten in der Nacht? Am Morgen habe ich dann trotzdem gut gelaunt mein Programm fürs Osterwochenende geschmiedet.

Ist eigentlich klar, denn am Ostersonntag fahr' ich immer mit dem ersten Dampfer von daheim bis nach Seeshaupt und zurück. Hab' wegen der Abfahrtszeiten natürlich gleich mal in den Fahrplan geguckt und da lese ich doch glatt: "Die Corona-Pandemie macht leider die Planung für einen Saisonstart schwierig. Wenn es das Infektionsgeschehen zulässt, sind wir aber zuversichtlich, dass wir voraussichtlich ab dem 19. April 2021 wieder mit dem Fahrbetrieb beginnen können." Was!? Erst Mitte April? Mist. Aber wenn ich genug Proviant einpacke, dann könnte ich es ja vielleicht mit einem Ruderboot bis zur Roseninsel schaffen. Logisch schaff' ich das. Doch, was soll ich Euch sagen? Auch der Bootsverleih ist dicht. "Vorübergehend geschlossen", heißt es da aufmunternd im Netz. Dann nehm' ich eben die Luftmatratze und paddle ein wenig raus - auch wenn das Wasser, unter uns, noch lausig kalt ist. Aber nach 20 Minuten Pusten war selbst mir klar: Das olle Ding hat ein Loch!

Einen Trost hab ich aber doch: Ich bin nicht allein. Meiner Freundin Christel Muggenthal - Ihr wisst schon, das ist die Bürgermeisterin von Wörthsee - ist es kürzlich ähnlich ergangen. Sie hat sich extra für den baldigen Biergartenbesuch ein Kissen zum Aufblasen gekauft, weil man auf den Gartenstühlen immer so knochig hockt. Doch jetzt? Das Kissen hat zwar kein Loch, aber der Biergarten ist dicht. Wisst Ihr was: Ich ruf die Christel an und lad sie zum Osterbrunch zu mir ein. Nur wir zwei. Das müsste doch klappen? Eine Person darf ich doch sehen. Das hofft zumindest

© SZ vom 03.04.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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