Manche Dinge brauchen ihre Zeit. Das ist, denke ich, allgemein bekannt, wird aber zu wenig beherzigt. Ich will jetzt nichts über den Starnberger Tunnel oder den Stadtrat sagen, da halte ich mich einfach raus. Es soll an dieser Stelle ja um eher geistige Dinge gehen, um Werte an sich und um Einsicht. Dafür sind im Landkreis bekanntlich die Andechser Mönche zuständig. Die Patres, deren Großherzigkeit zur Blaupause für alle Menschen im Fünfseenland geworden ist, lieferten in der Vergangenheit hervorragende Beispiele.
Erinnert ihr euch noch an die Zeiten, in denen am Vatertag - also Christi Himmelfahrt - der Doppelbock im Bräustüberl ausgeschenkt wurde? Ja, das war eine Gaudi, als am frühen Nachmittag schon auf der Wiese am Fuß des Heiligen Bergs die Bierleichen lagen, heruntergekullert in sinnenfroher Benommenheit und Berauschtheit. Ein Bild für Götter. Und so friedlich. Die spirituelle Kraft des Andechser Doppelbocks sprach sich bis nach "Down-under" rum. So dauerte es nicht lange, bis die Australier auf den Geschmack kamen, was ja nichts anderes bedeutete, als dass sie an die magische Wirkung des Bieres glaubten. Diese sah dann mitunter so aus, dass der Mesner polizeilichen Beistand brauchte, da die Wirkung des hochprozentigen Gerstensaftes doch ein gewisses Kräftemessen ausgelöst hatte. Achtung, aufgemerkt! Die Mönche bewiesen Einsicht, stellten den Doppelbock-Ausschank an Feiertagen ein, trotz der finanziellen Einbußen. Das nenn' ich Mut. Noch mutiger wäre es, ein bleifreies - Entschuldigung - alkoholfreies Weißbier den braven Pilgern und Besuchern anzubieten. Der damalige Braumeister hatte allerdings eine sehr eindeutige Meinung zu dieser Biersorte: Das sei Ressourcen-Verschwendung!
Wie gesagt: Manche Dinge brauchen ihre Zeit. Wie ich aber am Heiligen Berg erlauscht habe, wird derzeit intensiv am Bleifreien gearbeitet. Das nenn' ich heilige Einsicht, meint