Nepomuk: Geheimes Versuchsfeld

Verkehrsberuhigung ist ja keine einfache Sache. Die Weßlinger üben schon mal - an ihrer Umgehungstraße

Es wird immer noch viel Häme verbreitet, wenn es um die Weßlinger Umfahrung geht. Das gefällt mir gar nicht. Meist kommen die gehässigen Sachen von Leuten, die keine Ahnung vom Straßenbau haben. Denn in Weßling hat man die Probleme auf hervorragende Weise gelöst! Das will nur keiner anerkennen. Gute Ideen brauchen halt ihre Zeit. Es ist wirklich ein schöner Zug von meinem Freund, dem Muther Michi, der bekanntlich der Chef von Weßling ist, dass er sich beim Bauamt Weilheim für die gute Zusammenarbeit ausdrücklich bedankt hat. Bei den Bauarbeiten hat es zum Beispiel keinen einzigen Unfall gegeben. Nur einmal ist ein Lastwagen umgekippt, aber verletzt hat sich keiner. Und mehr als pünktlich ist man fertig geworden. Wer sich mal die Zeit nimmt, die hübsche Umfahrung abzugehen, der wird viele interessante Dinge entdecken. Im Grunde ist die Landschaft durch die neue Straße viel beeindruckender geworden. Von der Bahnbrücke aus, wenn man den Steinebacher Weg entlang läuft, sieht man endlich die alten Eichen am Waldrand stehen. Wunderbare Baumriesen. Ich wette, das war nur ganz wenigen Leuten bekannt. Die Straße hat den Blick demokratischer gemacht, jetzt können die Eichen alle sehen, die die Umfahrung benutzen. Dass es immer noch nicht viele tun, ist gar nicht so schlimm. So hat man die Straße für sich. Sie ist sowieso ein geheimes Versuchsfeld der Weßlinger, um die Verkehrsberuhigung zu üben. Diese ist hier ohne Querungshilfen und ohne künstliche Engstellen auf das Beste gelungen. Und wenn einem mal langweilig ist, der kann zu den hohen, grünen Tenniszäunen am Straßenrand gehen. Leider ist der Sandplatz noch nicht fertig. Er soll erst kommen, wenn die Fledermäuse besser fliegen können. Bislang sind sie Überflughilfen, weiß Euer Nepomuk