Nepomuk:Geheimcode der Grünen

Lesezeit: 1 min

Die Kontaktpflege der Kerstin Täubner-Benicke

Von Eurem Nepomuk

Leute, ich hab' jetzt die Nase gründlich voll. Ich mag nicht mehr. Seit acht Monaten hat mein Telefon daheim nicht mehr geklingelt. Und das schicke Smartphone auch nicht, das ich mir extra angeschafft habe. Neu und stumm. SMS habe ich seit drei Jahren nicht mehr gekriegt und eine eigene Whatsapp-Nachricht noch nie, obwohl ich gleich mitgemacht habe, als das losging. Ich dachte, endlich bin ich auch dabei, bei denen, die zu allem und jedem etwas zu sagen haben. Aber, wie es schon in dem Lied von Max Raabe heißt: "Kein Schwein ruft mich an, keine Sau interessiert sich für mich." Super Song, macht mein Los aber auch nicht leichter.

Ähnlich wie mir geht es anscheinend auch meiner Freundin Kerstin Täubner-Benicke, der Bundestagskandidatin von den Grünen. Von ihr will offenbar auch kaum einer was wissen. Kann ich gar nicht verstehen. Schaut doch gut aus, und nett ist sie auch. Aber vielleicht wollen einfach nur zu wenige Menschen mit ihr telefonieren. Quatscht vielleicht ein wenig üppig, die Gute. Das mag nicht jeder. Ich persönlich hätte da nichts dagegen, habe ja sonst nichts zu tun.

Aber im Gegensatz zu mir ist die Kerstin kreativ und hat sich etwas einfallen lassen, wie sie auch mal zu einem eigenen Anruf kommt. Ich sage nur "grünes Leihrad". Von Montag an verleiht sie kostenlos ein knallgrünes Fahrrad. Es steht am Starnberger Seebahnhof (bei den Seearkaden, Ecke Wittelsbacher Straße) und wartet auf Euch. Einzige Bedingung: Am nächsten Tag muss es wieder am Bahnhof stehen. Das lässt sich ja einrichten; schließlich unterstützt man so das Anliegen meiner Freundin. Sie kämpft nämlich dafür, dass die Infrastruktur für Fahrradfahrer verbessert wird, und das ist durchaus löblich. Mit dem Leihrad will sie auch einen Beitrag zu weniger Feinstaub, weniger Stickoxiden und einem besserem Klima leisten. Auch löblich. Dafür muss man auch mal ein wenig strampeln.

Einen kleinen Haken hat die Sache allerdings schon: Wer das Rad ausleihen will, der muss den Code für das Zahlenschloss haben. Und den kriegt nur, wer die Kerstin unter ihrer Mobilfunknummer 0151/12673730 anruft, eine SMS, eine E-Mail an mail@kerstin-taeubner.de oder eine Whatsapp-Nachricht schickt. Das muss ich doch gleich mal ausprobieren.

© SZ vom 01.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: