Ich bin kein Freund von Veränderungen. Ich glaube, das hat sich inzwischen herumgesprochen. Mich bringt schon eine Umleitung in Rage. Oder der Umbau des Seufzerbergs in Starnberg. Dabei bin ich gar kein Beamter, wobei diese es auch nicht leicht haben. Als gutes Beispiel fallen mir auf der Stelle die Mitarbeiter des Landratsamtes Starnberg ein. Wenn ich denke, welchem Stress sie ständig ausgesetzt sind. Am nächsten Samstag ist wieder einmal der Existenzgründertag, was natürlich schon am Freitag große Geschäftigkeit in die Behörde bringt. Dann wechseln ständig die Chefs. Ein Jurist oder besser eine Juristin nach der anderen gibt sich die Klinke in die Hand. Ach, und immer die ständigen Umbauten: neue Leitungen für ein schnelleres Datennetz, dann die Umstellung auf digitale Akten, ein zweiter Server-Raum - herrje, schon die Aufzählung all der Veränderungen erschöpft mich. Was ist bloß aus dem Leben eines Beamten geworden! Alle Gemütlichkeit dahin.
Und jetzt, Leute, es wird nicht besser: Im nächsten Jahr wird gebaut. Für sechs Millionen Euro wird das Landratsamt um einen schicken Anbau erweitert. Das heißt für zwei Jahre: Lärm und Staub. Dann aber gibt es 50 zusätzliche, neue Büros. Die große Frage lautet schon jetzt: Wer darf, wer soll und wer muss dort einziehen? Wie ich gehört habe, geht bei vielen Mitarbeitern die Angst um, dass sie ihre angestammten Büros räumen und umziehen müssen. Die Stimmung soll deshalb, wenn es um dieses Thema geht, nicht die beste sein. Das ist auch verständlich. "Dreimal umgezogen ist wie einmal abgebrannt", lautet ein Sprichwort. Und manch ein Beamter soll schon gefühlte fünfmal umgezogen sein. Der Widerstand ist also da.
Und wo wird künftig der Landrat, der Roth Karl, residieren?, fragt sich jetzt ein jeder. Der Chef ließ verlauten, dass er sein Büro auf keinen Fall räumen wird. Punkt. Er wirkte sehr, sehr entschlossen, als er dies sagte, weiß euer nepomuk