Nepomuk: Carlo stemmt das

Warum Landrat Karl Roth in Zukunft ganz tapfer sein muss

Heute will ich mal unseren geschätzten Landrat loben, weil er so tapfer diese Woche überstanden hat und auch in Zukunft sehr tapfer sein muss. Unser Karl Roth, von Freunden Tscharlie oder Carlo genannt, hat schwere Zeiten hinter sich und sehr wahrscheinlich vor sich. Aber er hat eine große Hoffnung: Wenn er 2020 aus dem Amt scheidet und in seinen wohlverdienten Ruhestand geht, hat der Landkreis zwar 111 Millionen Euro an Schulden angehäuft, aber doch einiges gebaut, wovon seine Vorgänger nicht mal geträumt hätten. Das Klinikum Starnberg zum Beispiel wird so etwas wie eine kommunale Klinikkette sein mit Standorten in Penzberg und Seefeld und wer weiß noch wo; die Ausbildungsmöglichkeiten wie Fachoberschule und Gymnasium am Ammersee werden viele neue Familien anlocken, was die Gemeindehaushalte sanieren wird. Dummerweise wird dies aber keiner dem Carlo danken. Alle werden nur über die Schulden reden. Das Etikett "Landrat der Schulden" wird an ihm kleben. Das ist natürlich eine Ungerechtigkeit sondergleichen. Immerhin hat sich der Carlo getraut, mal in die Zukunft zu investieren. Die Stadt Starnberg investiert lieber in Tempo-Anzeiger und Einbahnstraßen. So ist das. Und man kann unserem Landrat nicht mal vorwerfen, dass er das Geld einfach zum Fenster hinauswirft. Er fängt jetzt schon an mit dem eisernen Sparen. Das hat sofort der Chef der Freien Wähler, der einstige Pöckinger Faschingszampano und Kreisrat Albert Luppart gemerkt. In der Sitzung des Kreisausschusses fiel ihm auf, dass die Kuchenstücke schon kleiner geworden sind. Wahrscheinlich wird der Carlo, wie einst sein Vorgänger Heinrich Frey, ganz die Verköstigung der Kreisräte mit Kaffee und Kuchen streichen. Vorbildlich ist ja auch, dass er die Teile der Halle für Flüchtlinge nicht im Landkreis einlagern ließ, sondern in Kaufbeuren. Wegen der geringeren Kosten. "Wir stemmen das", heißt das Motto vom Carlo, kommt mir bekannt vor, denkt euer nepomuk