Bei meinem lieben alten Spezl und Faschingsfreund Albert Luppart - ja, Leute, ich weiß, Ihr seid anderes von mir gewohnt: Einstiege, die unheilvoll glitzern und dabei auch noch so komisch sind, dass man sich kaum weiterzulesen traut. Wenigstens eine ordentliche Girlande, die sich hinzieht wie der Narrensturm aufs Rathaus Pöcking. Oder Gedanken, die ins Dunkel schneiden, als wär's der dünne Strahl einer altersschwachen Taschenlampe. Heute aber: nichts davon. Keine Umschweife, keine Ausschmückungen. Sofort zur Sache! Sozusagen amateurhaft und stante pede! Bei Albert Luppart also, der ja selbst mal eingebrochen ist - sorry, ich mein' das jetzt politisch. Wie ihr wisst, war der Albert stellvertretender Landrat. Und er hat seine Sache gut gemacht. Wenn der eine Sitzung leitete, war Zug dahinter. Vielleicht war er zu forsch, also aus Sicht des Oberlandrats Karl Roth, wenn man den so nennen darf. Jedenfalls ist der Albert abgesägt worden. Versenkt im Starnberger See.
Was ich aber im Grunde sagen wollte: Beim Albert ist vor einiger Zeit eingebrochen worden. Nicht, dass Ihr denkt, ich mach' jetzt Witze darüber. Das ist nicht lustig. Die Ganoven nahmen Schmuck, Uhren und Bargeld mit, der Schaden war saftig. Die Sache ist nur die: Ein Teil der Beute ist jetzt wieder aufgetaucht, und zwar am Ufer des Starnberger Sees. Ihr werdet nicht draufkommen, was die Diebe achtlos ins Wasser geworfen haben: Faschingsorden, Anstecknadeln und die gesammelten Fliegen, die sich der Albert in seiner Funktion als langjähriger Präsident des Pöckinger Faschingsclubs PFC um den Hals gebunden hatte.
Nun könnte man natürlich zu dem Schluss kommen, dass die Kerle wenigstens Geschmack haben. Was soll ein vernünftiger Mensch schon mit Faschingsorden anfangen? Und mit gebrauchten, rasierwassergetränkten Fliegen? Sogar dem Albert war nicht aufgefallen, dass die Dinger fehlten. Andererseits frag' ich mich schon, warum die Diebe den Schamott überhaupt mitgenommen haben, wenn ihnen nichts daran liegt? Klar, sie waren in Eile. Sie haben nicht so genau hingeschaut, vermutlich war es dunkel, die Taschenlampen taugten auch nicht viel. Hauptsache, es glitzert. Kurzum: Da waren fürchterliche Stümper am Werk. Anfänger, die an der Ausrüstung sparen und ihren Beruf nicht ernst nehmen. Die einen Orden für ein Diadem halten, eine Fliege für ein Fluggerät und Fasching für das pure Vergnügen. Sollten die Diebe gefasst werden, ist klar, was ihnen Läuterung brächte: mindestens eine Saison beim PFC zu überstehen, schwer behängt mit Orden, glaubt