Nachfolger steht fest:Nächster WPS-Stadtrat tritt zurück

Lesezeit: 1 min

Kann Politik und Beruf nicht mehr in Einklang bringen: WPS-Stadtrat Markus Mooser. (Foto: Privat)

Markus Mooser macht berufliche Gründe für seinen Mandatsverzicht geltend

Von Peter Haacke, Starnberg

Binnen drei Wochen hat die "Wählergemeinschaft pro Starnberg", die sich in den vergangenen zwölf Jahren vor allem als politischer Arm einer Bürgerinitiative gegen den B2-Tunnel profilierte, eine weitere Führungskraft im Stadtrat verloren: Markus Mooser teilte der Stadtverwaltung am Montag mit, dass er sein Mandat zum 1. August aus beruflichen Gründen niederlegen werde. Infolge der Corona-Pandemie habe sich die Zahl seiner Aufgaben als Finanzierungs- und Betriebsberater so erhöht, dass er Politik und Beruf nicht mehr in Einklang bringen könne, erklärt der Bankkaufmann in einem Schreiben an Bürgermeister Patrick Janik. WPS-Vorsitzender Günther Picker hatte bereits Mitte Juli seinen Rückzug aus gesundheitlichen Gründen verkündet. Aus der Vorstandsriege dieser Gruppierung wird damit vorerst niemand mehr im Stadtrat vertreten sein.

Nachrücker für Picker im Stadtrat ist der Zahnarzt Johannes Glogger, nachdem Klaus Huber als Llistenvierter seinen Verzicht erklärte. Das Mandat von Mooser wird aller Voraussicht nach der Apotheker Raphael Felber übernehmen, der politisch bislang noch nicht öffentlich in Erscheinung getreten ist. Zwar hatten der neue WPS-Vorsitzende Georg Stahl auf Rang 6 sowie Willi Illguth (Rang 7) - Jahrgang 1942 und 1938 - bei den Kommunalwahlen mehr Stimmen als Felber (8) erzielt. Doch unter Berücksichtigung des Alters und Gesundheitszustands der Kandidaten "macht das ja keinen Sinn in den nächsten sechs Jahren", sagte Mooser. Nach interner Abstimmung habe sich die WPS daher bereits auf Felber, Jahrgang 1977, festgelegt.

Bei den Kommunalwahlen im März hatte die WPS mit nur 9,5 Prozent Stimmenanteil im Vergleich zu 2014 herbe Verluste hinnehmen müssen. Die einst sechsköpfige Fraktion schrumpfte zusammen auf drei Mitglieder: Picker, Mooser und den 80-jährigen Maximilian Ardelt. Mooser gehörte dem Gremium seit 2014 an; er war Haushaltsreferent und Vorsitzender des Haushaltsprüfungsausschusses. Innerhalb der Anti-Tunnel-Bewegung zählte er zu den Aktivposten, unter anderem bei der Protestaktion anlässlich des Spatenstichs zum B2-Tunnel im Sommer 2018. In der Vorwoche noch hatte Mooser eine Stellungnahme der WPS zum Planänderungsverfahren des Tunnels auf den Weg gebracht.

Über Mandatsniederlegungen und Neubestellungen der beiden WPS-Stadträte wird der Stadtrat voraussichtlich Ende September beraten. Zuvor müssen Stahl, Illguth und Felber befragt werden, ob sie das Mandat annehmen.

© SZ vom 06.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: