Nach den jüngsten Exzessen:Noch ein Alkoholverbot am See

Schondorf erlässt unter dem Eindruck der jüngsten Verwüstungen neue Vorschriften

Von Armin Greune, Schondorf

Unter dem Eindruck der jüngsten Exzesse hat der Schondorfer Gemeinderat beschlossen, ein generelles Alkoholverbot im Umfeld von Veranstaltungen in Seenähe zu erlassen. An Tagen, an denen dort Events stattfinden, ist der Konsum von 18 Uhr bis 6 Uhr des Folgetags untersagt, auch die Wiedergabe elektronisch verstärkter Musik wird nicht gestattet. Erstmals tritt diese Regelung bei einer Veranstaltung am kommenden Freitag in Kraft. Ausgenommen vom Erlass ist der Minigolfplatz in den Seeanlagen: Dort darf der Betreiber weiter Alkohol zu den Öffnungszeiten ausschenken. Auch für die Gastronomiebereiche gelten Ausnahmen, das jährliche Sammersee-Festival im Strandbad Forster könnte also ohne Einschränkungen stattfinden. Allerdings werde man mit den Organisatoren noch ein Nachgespräch führen, weil es heuer im Umfeld des Festivals zu Vandalismus gekommen sei, sagt Bürgermeister Alexander Herrmann: "Wir wollen vor allem das Vorglühen verhindern." In einer der nächsten Sitzungen werde der Gemeinderat auch über eine Neufassung der "Satzung über die Benutzung der Seeanlage" beraten.

Mit dem Alkoholverbot reagiert Schondorf auf die Vorfälle vom 13./14. Oktober, als es im Anschluss an ein Schulfest in einem Lokal am See zu massiven Verwüstungen und Sachbeschädigungen kam. Dabei wurde nicht nur die Uferpromenade mit Müll und Scherben verunreinigt, auf dem Weg zum Bahnhof beschädigten vermutlich betrunkene Jugendliche ein Auto und zerschlugen den Schaukasten einer Töpferin. Die Gemeinde meldet den Verlust einer "Dogstation"; der Fahrdienstleiter der Bahn musste feststellen, dass die Bahnhofshalle völlig vermüllt war, weil der Inhalt der Abfallkörbe weiträumig verteilt wurde. Außerdem wurden die Türgriffe der Toiletten und eine Warnbake demoliert.

© SZ vom 24.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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