Nach dem tragischen Unglück:Trauer in Tutzing

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Viele Menschen haben ihrer Trauer mit Blumen und Kerzen an der Unfallstelle Ausdruck verliehen. (Foto: Treybal)

Der Unfalltod von Xaver Greinwald bewegt viele Menschen

Von Manuela Warkocz, Tutzing

Die Nachricht verbreitete sich in Tutzing wie ein Lauffeuer: Der 18-jährige Autofahrer, der am Montagnachmittag zwischen Diemendorf und Tutzing bei einem schrecklichen Unfall sein Leben verloren hat, war Xaver Greinwald. Das jüngste Kind von Martin und Marlene Greinwald, der 3. Bürgermeisterin von Tutzing. Die alteingesessene Familie - ihre Wurzeln als Fischer am See reichen mehr als 500 Jahre zurück - erlebt seitdem "große Bestürzung und große Anteilnahme von vielen, die uns aber auch gut tut", wie Xavers Schwester Katharina Greinwald, 29, am Mittwoch am Telefon sagte.

Marlene Greinwald muss geahnt haben, dass etwas nicht stimmte. Noch bevor die offizielle Nachricht die Familie erreicht habe, sei die Mutter Richtung Unfallstelle gefahren, so Katharina Greinwald. Feuerwehrleute hätten sie kurz vor dem Unfallort an der Abzweigung nach Kampberg aufgehalten. Zur gleichen Zeit sei ein Kriseninterventionsteam auf dem Weg gewesen, um zu Hause den Vater über den furchtbaren Verlust des Sohnes in Kenntnis zu setzen.

Der 18-Jährige war auf dem Weg von Weilheim nach Hause, kam von seiner überbetrieblichen Ausbildung als Zimmerer. Gegen 16.30 Uhr geriet er auf der Staatsstraße ins Schleudern, rekonstruierte die Polizei. Die Ursache ist noch unklar. Ein entgegenkommender 40 Jahre alter Raistinger habe noch versucht, nach links auszuweichen, konnte die Kollision aber nicht verhindern. Der junge Mann schleuderte mit großer Wucht mit seinem roten Kleinwagen gegen einen Baum, wurde im Auto eingeklemmt. Der andere Fahrer erlitt leichte Verletzungen. Zeugen leisteten sofort Erste Hilfe. Doch der Eingeklemmte starb an der Unfallstelle. Feuerwehrleute aus Tutzing und Traubing mussten ihn aus dem Wrack herausschneiden. Viele von ihnen kannten Xaver Greinwald.

Erschüttert zeigte sich Bürgermeister Rudolf Krug über den Schicksalschlag, der seine Kollegin und ihre Familie getroffen hat. Eingangs einer Ausschusssitzung am Dienstag sagte er, dass die Nachricht im Rathaus alle sehr schockiert und beinahe gelähmt habe. Pfarrer Peter Brummer, der "den Xaver" seit dessen Kindergartenzeit kannte, bot am Dienstagabend den Verwandten eine Andacht an, um Halt zu finden. Es seien weit über die Verwandtschaft hinaus viele bewegte Tutzinger in die Kirche am See gekommen, die Trost spenden wollten, bemerkte Katharina Greinwald dankbar. "Die Kirche war voll."

© SZ vom 28.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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