Museeumscafé:SPD setzt auf die Würm

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Das Mühlenensemble an der Würm im Mühlthal soll saniert werden und einen Käufer finden. Rösterei-Chef Franz Kaiser würde gern ein Museumscafé einrichten und das Areal in eine "Wohlfühloase" verwandeln. (Foto: Tim Weidner)

Stadtratsfraktion unterstützt Pläne der Rösterei "Wiener's" im Mühlthal. Ein neues Wasserkraftwerk brächte die Stadt der Energiewende näher

Von Christian Deussing, Starnberg

Die Pläne der Starnberger Rösterei "Wiener's" und ihres Inhabers Franz Kaiser, das denkmalgeschützte Mühlenensemble im Mühlthal zu erwerben und in ein Museumscafé zu verwandeln, stoßen bei der SPD-Stadtratsfraktion in Starnberg auf ein positives Echo. Man begrüße dieses Vorhaben, das die Stadt tatkräftig unterstützen sollte, heißt es in einer Stellungnahme an die Stadtverwaltung. Denn Starnberg habe ein großes Interesse daran, das historische Ensemble zu erhalten und mit dem Pumpenhaus, der ehemaligen Mühle und früheren Bäckerei zu einem "attraktiven Ausflugsziel in einem schönen Naherholungsgebiet zu werden", schreibt der Fraktionsvorsitzende Tim Weidner. Zudem biete sich nun die einmalige Gelegenheit, die Wasserkraft der Würm - wie in früheren Zeiten - für Ökostrom zu nutzen.

Daher sollte das Rathaus laut Antrag der SPD-Fraktion prüfen, ob in diesem Bereich des Mühlthals wieder ein Wasserkraftwerk errichtet werden könnte, um umweltfreundlich Strom zu gewinnen. Dabei wäre es auch eine Überlegung wert, ein modernes Unterwasser- beziehungsweise Schachtkraftwerk zu bauen und zu betreiben, wie es die Gemeinde Gräfelfing an der Würm verwirklichen wolle. Weidner zufolge könnten die Stadtwerke Starnberg, die allerdings noch gegründet werden müssten, ein solches Projekt im Mühlthal übernehmen. Vorstellbar seien zudem weitere Partner, ergänzt Weidner.

Die SPD-Fraktion begründet ihren Antrag auch damit, dass die Stadt noch sehr weit von den Zielen zur Energiewende und des Klimaschutzes entfernt sei - und deshalb auch der Wasserkraft für die künftige Stromversorgung in Starnberg eine wichtige Rolle zukomme. Das Projekt, das darauf abzielt, das Pumpenhaus, die zwei Francis-Turbinen aus dem Jahr 1912 und eine Kreiselpumpe zu erhalten, könnte als "besonderes Vorzeigeobjekt" im Würmtal dienen. Und darüber hinaus noch die Bewerbung der Stadt Starnberg für die Landesgartenschau 2030 mit möglichst klimaneutraler Ausrichtung unter dem Motto "Starnberger Garten- und Wasserwelten" unterstützen.

Wie berichtet, will der Würmtal-Zweckverband sein Areal der "Unteren Mühle" verkaufen. Es sei inzwischen auch ein Wertgutachten zu dem Objekt erstellt worden, das noch im Frühjahr auf dem Markt angeboten werden soll, wie Klaus Krüger, Geschäftsführer des Zweckverbands, auf Anfrage mitteilte.

© SZ vom 19.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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