Es ist noch nicht allzu lange her, da war just an dieser Stelle von Männern die Rede, die den Pilsensee schwimmend überqueren und verschwinden. Beziehungsweise von ihren Frauen vermisst werden. Die dortige Wasserwacht vertritt in dieser Sache offenbar die Auffassung, diese Kerle würden den Weg über den See in eine Richtung schaffen, nicht aber mehr zurück, und sich dann lieber am anderen Ufer auf eine Halbe Bier niederlassen. Liebe Rettungskräfte, das mag zwar bisweilen zutreffend sein. Aber eben nicht immer.
Neulich nämlich ist der Lebensgefährte einer guten Freundin verschwunden. Stundenlang irrte diese um den See herum, um ihren Geliebten zu suchen. Vergeblich. Am anderen Ufer ist dieser jedenfalls nicht angekommen.
Dafür aber in Starnberg. Dort kehrte er aber nicht schnurstracks in eine Kneipe ein, sondern ging shoppen. Was ja nicht unbedingt ein Recht ist, das sich nur Frauen herausnehmen dürfen. Der gute Mann verschwand also in einem neuen Geschäft in der Maximilianstraße. Genauer gesagt in dessen Keller. Am helllichten Tag, bei Sonnenschein und herrlichsten Badetemperaturen. Und vermutlich musste der Ladenbesitzer sogar Gewalt anwenden, um ihn da wieder herauszubekommen. Denn der Mann dieser Freundin ist bekennender Fan dieser Kugelgrill-Firma, die Maier, Huber oder sonst wie heißt.
Jedenfalls gibt es für diesen sonst recht zurückhaltenden Menschen keinen Halt mehr, wenn er auf so einen Grill stößt oder gar auf dessen Zubehör. Stundenlang kann er sich damit befassen, nichts gibt es, was er nicht bereits ausprobiert hätte. Pizzabacken zum Beispiel. Sogar Schweinsbraten hat er in diesem Grill schon zubereitet. Bei strömendem Regen stellt er sich dafür freiwillig in den Garten und bruzzelt vor sich hin. Bewaffnet mit einer Halben Bier. Weil ein Helles, wie er sagt, einfach dazugehört. Das weiß auch der besagte Ladenbesitzer. In dessen Keller, in dem besagte Grills ausgestellt sind, steht daher auch ein Kühlschrank. Gefüllt mit Bier. Was der Freund der Freundin super findet und seither regelmäßig verschwindet. Sie joggt derweil rund um den See. Ab und zu soll man sie übrigens schon bei der Wasserwacht gesehen haben. Warum auch immer.