Webasto zum Beispiel. Das ist ein griffiger Name, der weltweit bekannt ist. Firmengründer Werner Baier aus Stockdorf hat einfach seinen Namen und den Namen des Ortes abgekürzt und fertig war die Laube. Oder Mafaga für Maschinenfabrik Gauting. Auch schön kräftig. Bei den Gautinger Gemeinderäten Jürgen Sklarek und Stephanie Pahl, die aus der SPD ausgetreten sind und nun einen Namen für ihre neue Mini-Fraktion brauchen, funktioniert das nicht ganz so gut. Der Anfangsbuchstabenverhau "Stepajüsklagau" wäre einfach nicht so richtig eingängig. Darum haben die beiden Politiker lange und gründlich nachgedacht, bis am Dienstag im Bauausschuss der neue Name verkündet werden konnte: "Miteinander-Füreinander-82131".
Damit wollen sie ausdrücken, dass sie alle Ortsteile gleichwertig betrachten, die unter der Postleitzahl 82131 zusammengefasst sind. Damit wollen sie allen Bürgern, unabhängig von parteipolitischen Zwängen, die Möglichkeit geben, sich für jeden Ortsteil einzusetzen und die jeweiligen Belange miteinander und füreinander, generationsübergreifend zu vertreten und mitzubestimmen, wie Pahl mitteilte.
Genau so klingt das auch. Ein bisschen nach Inklusionsprojekt oder Seniorennachmittag. Ein bisschen wie Vorabendserie im Stil von "Gute Zeiten, schlechte Zeiten", was ja zum Zustand der Gautinger SPD ganz gut passen würde. Und ein bisschen erinnert der Name, den sich die SPD-Abtrünnigen geben, an den 67. außerordentlichen Parteitag des SPD-Landesverbands in Amberg vor zwei Jahren, wo auf dem Transparent hinter der Bühne groß zu lesen stand: "Sozial. Miteinander. Füreinander." SMF also.
Die FDP-Politikerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger aus Feldafing musste sich wegen ihres sperrigen Namens, der einfach in keine Überschrift passt, oft die Abkürzung "Schnarri" gefallen lassen. Bei der Stepajüsklagau-Gründung wird es wohl auf Mifü 82 hinauslaufen.