Da soll noch mal jemand sagen, Geld löse keine Probleme. Aber am Münchner Flughafen steht jetzt ein Mietwagen mit einer heruntergerissenen Stoßstange im Parkhaus herum. Im Landkreis Erding fährt jemand mit einer Delle auf der Fahrerseite durch die Gegend. Und auf der A 95 bei Penzberg war im Baustellenbereich in Richtung München zumindest zwischenzeitlich die Fahrbahnbegrenzung verschoben. Aber wen kümmert's schon. Denn das Geld wird's schon richten.
Wie es zu all diesen Schäden gekommen ist, beschreibt die Weilheimer Verkehrspolizei in ihrem Pressebericht - und das ganz ohne die Süffisanz, die in so einem Fall bei manchem Beamten gerne durchklingt. Demnach hat es ein Geschäftsreisender vergangenen Freitagnachmittag auf der Garmischer Autobahn besonders eilig gehabt. Im Baustellenbereich kam er zu weit nach rechts und prallte in das neben ihm fahrende Auto eines Erdingers. Offenbar wollte er trotzdem gleich Richtung Flughafen durchstarten. Erst eine mehrmals betätigte Lichthupe konnte ihn zum Anhalten bewegen. In einer Parkbucht wedelte der Geschäftsmann dann mit dem Scheckbuch, seine Personalien herausgeben wollte er aber nicht. Stattdessen riss er an seinem Auto die beschädigte Stoßstange herunter und fuhr einfach weiter.
Die Flughafenpolizei konnte den Mann kurz vor dessen Abflug ins Ausland aber doch noch festnehmen. Den von der Staatsanwaltschaft als Sicherheitsleistung festgesetzten Geldbetrag hinterlegte er jedoch ohne großes Wimpernzucken. So konnte er doch noch in sein Flugzeug steigen. Geld ist einfach hilfreich, wenn man genug davon hat. Die 20 000 für die Reparatur des Mietwagens und die 1500 Euro für das verdellte Auto des Erdingers sollten dann auch kein Problem sein.