Gleich auf seiner ersten Dienstfahrt im neuen Revier musste Martin Heinrich mit Kollegen einen handgreiflichen Streit zwischen einem Pärchen schlichten. Bei dem heftigen Disput wurde die Frau leicht verletzt. Heinrich ist seit Kurzem stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Gauting und freut sich auf seine Führungsaufgaben als Ordnungshüter in der großen Würmtalgemeinde. Der Polizeihauptkommissar hatte sich gegen 20 Mitbewerber durchgesetzt. Zuvor war der 45-jährige Familienvater fast 18 Jahre bei der Inspektion Fürstenfeldbruck, zuletzt als Chef der Ermittlungsgruppe. Hierbei hatte er auch stets ein besonderes Augenmerk darauf, bei Fahndungen Rauschgift zu finden.
Und warum jetzt der Wechsel nach Gauting? "Mir gefällt diese familiäre Dienststelle, und ich wollte auch mal einen Wechsel", erzählt Heinrich, der weiterhin im benachbarten Landkreis Fürstenfeldbruck wohnt. Er ist dort bei der Feuerwehr Emmering ehrenamtlich aktiv. Seine Frau leitet als Erzieherin eine Kindertagesstätte, der 22-jährige Sohn will Braumeister werden und die 18 Jahre alte Tochter absolviert gerade eine landschaftliche Lehre. Beide Berufsziele haben also nichts mit dem Job des Vaters zu tun.
Der mag übrigens gern Holzarbeiten im Wald. Zur Entspannung fährt er auch Mountainbike oder unternimmt Wanderungen in den Bergen. Er stamme aus Otterfing im Landkreis Miesbach und sei daher ein naturverbundener Typ und dem "Alpinen zugeneigt", erzählt der Polizeihauptkommissar. Heinrich hat seinen neuen Chef, Ernst Wiedemann, erst in Gauting kennengelernt. Zwischen den beiden Führungskräften scheint die Chemie zu stimmen. Jedenfalls lobt Wiedemann bereits die "offene und ehrliche Art" seines Stellvertreters, der Alfred Ziegler nachgefolgt ist - der wiederum jetzt die Dießener Polizeiwache leitet. Wiedemann glaubt an eine "langjährige vertrauliche Zusammenarbeit" mit Heinrich. Dessen wohl erste größere Bewährungsprobe steht aber noch an - wenn er im Oktober seinen Chef vertreten muss, der dann im Urlaub ist.