"Ein bescheidenes Leben und täglich frische Luft, das sind die besten Zutaten zum Altwerden." Mit diesen Worten und einem Lächeln erklärt Agnes Schredl () , die älteste Bürgerin Herrschings, ihr langes Leben. An diesem Mittwoch wird sie 107 Jahre alt.
Geboren wurde sie in Nürnberg. Ins Münchner Umland kam sie durch ihren Mann, der in Germering arbeitete, jedoch früh verstarb. Geblieben ist sie trotzdem, und seit 2012 lebt sie im Johanniter-Haus, wo es ihr gut gefällt. Vor etwa einem Jahr verspürte sie dann doch einmal den Wunsch, zurück nach Hause zu fahren, und legte eine filmreife "Die Hundertsechsjährige, die aus dem Johanniter-Haus stieg und verschwand"-Performance hin, indem sie alleine mit der S-Bahn nach Germering fuhr. Von der Polizei wurde sie zurück ins Johanniter-Haus gefahren.
Als "humorvoll, lebensfreudig und immer mit einem netten Spruch auf den Lippen", beschreibt die Einrichtungsleiterin Martina Eßbach die älteste Bewohnerin ihrer betreuten Wohneinrichtung. Viel Freude bereiten ihr Spaziergänge und das Arbeiten am Dementia-Tablet, an dem Demenzpatienten sich durch Übungen und Spiele fit halten können.
Wie in jedem Jahr organisiert ihre Tochter Ingrid die Geburtstagsfeier. Die 80-Jährige lädt dann den "großen Familienkreis" ein. Dieser zählt neben Enkeln und Urenkeln auch Ururenkel. In Anbetracht der Feierlichkeiten zuckt Agnes Schredl nur mit den Schultern und sagt: "Ein Tag wie jeder andere." Warum ihre Familie und sogar die Zeitung Aufhebens um ihre Person machen, wisse sie nicht.