Meiling:Maschinenhalle abgebrannt

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Im Seefelder Ortsteil Meiling wird ein Gebäude für Landmaschinen ein Raub der Flammen. Ein Übergreifen des Feuers auf das Wohnhaus kann gerade noch verhindert werden. Der Sachschaden beträgt etwa 300 000 Euro

Christian Deussing, Meiling

MeilingEine Maschinenhalle neben einem Bauernhaus ist am Donnerstagabend in Meiling komplett abgebrannt. Der Sachschaden ist riesig: Die Polizei spricht von etwa 300 000 Euro. Zerstört wurden unter anderem auch ein Traktor, ein Kipper, ein Kunstdüngerstreuer sowie eine Sämaschine, Reifen und ein Motorroller, also nahezu ein ganzer Maschinenpark. Bislang geht die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck von einem technischen Defekt als Brandursache aus - ausgelöst durch einen Traktor, der in der knapp zehn Meter hohen Scheune abgestellt war.

Nur ein verkohltes Gerippe ist von der Halle des Bauern Johann Ludwig übrig, der bis spät in der Nacht mit seinem Sohn Alfons beim Löschen geholfen hat. Foto: Georgine Treybal (Foto: Georgine Treybal)

Es gebe keine Hinweise auf eine Brandstiftung, sagte am Freitag ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Bei dem Großfeuer auf dem Bauernhof Ludwig am südlichen Dorfrand wurde niemand verletzt. Wegen der Löscharbeiten war die nahe Staatsstraße zwischen Seefeld und Weßling für etwa drei Stunden gesperrt. Denn die Feuerwehrleute mussten quer über die Fahrbahn vom Aubach aus eine 500 Meter lange Schlauchstrecke legen, weil noch mehr Löschwasser benötigt wurde, wie die Starnberger Kreisbrandinspektion mitteilte.

Ausgerückt waren 150 Feuerwehrleute aus Meiling, Oberalting, Weßling, Herrsching, Steinebach sowie Gilching, Unering, Starnberg und Percha. Das Gebäude hatte schon lichterloh gebrannt, als die ersten Einsatzkräfte aus dem Dorf mit ihrem Kommandanten Jörg Altmann auf dem Anwesen eintrafen. "Wir sahen gleich, das da wohl nichts mehr zu retten war", berichtete Altmann. Doch mit dem massiven Einsatz von Löschschaum konnte verhindert werden, dass die Flammen auf das nur zehn Meter entfernte Wohngebäude mit der Holzfassade und den ehemaligen Stallungen übergriffen. Zum Glück habe der Wind an dem Abend nicht in Richtung Wohnhaus geweht, sagte Landwirt Johannes Ludwig am Freitag im Gespräch.

Er hatte nach eigenen Angaben etwa eine Stunde vor dem Ausbruch des Feuers seinen Traktor vorn in der Scheunenhalle geparkt. Gegen 18.30 Uhr habe ihn dann ein Nachbar angerufen, der gerade an seinem Anwesen vorbeigefahren war und ihn mit den Worten alarmiert: "Bei dir brennt die Halle." Zuerst hatte es der überraschte Bauer gar nicht glauben können, sah dann aber die Flammen und alarmierte sofort die Feuerwehr. Der 50-Jährige griff wenig später selbst zum Feuerlöscher, um Dieselkraftstoff abzulöschen, der fast wie Lava über den Boden aus dem brennenden Holzstadl lief. Das Großfeuer war nach etwa 45 Minuten gelöscht, zurück blieb eine Ruine der 1925 erbauten, 25 mal zwölf Meter großen Halle.

Der Landwirt will aber trotz der herben Verluste nicht aufgeben. Zudem ist er versichert und kündigte bereits an, eine neue Maschinenhalle bauen zu wollen. Überdies verfügt der Meilinger noch über zwei Schlepper. Doch die nächsten Monate werden für Ludwig und seine Familie sicher schwierig. Dennoch wirkt der Landwirt einigermaßen gefasst, schließlich weiß er: Das Großaufgebot an Feuerwehrleuten und deren Wasserwerfer und Löschschaum hat gerade noch eine Katastrophe auf seinem Anwesen verhindert. In der Nacht hat der Landwirt allerdings kaum geschlafen - nicht nur, weil noch bis nach Mitternacht nachgelöscht werden musste. Danach passten Feuerwehr aus seinem Dorf auf, dass sich an der gefährlichen Brandstelle nichts mehr entzündete.

Bei den aufwendigen Löscharbeiten, bei denen 15 Rohre und Wasserwerfer eingesetzt wurden, entdeckten die Helfer in der abgebrannten Halle auch drei Fässer mit zirka 450 Litern Motorenöl. Diese wurden abgekühlt und dann von der Feuerwehr in neue Fässer umgepumpt. Die Hitze war so groß, dass sogar ein Aluminium-Container mit Gerätschaften am Stadl zerschmolz. Ein Raub der Flammen wurden der Polizei zufolge ebenso ein Anhänger, eingelagertes Stroh und Hackschnitzel. Die verbrannten Reifen waren besonders breit und dienten zu Mäharbeiten in Naturschutzgebieten, berichtete der Meilinger Bauer.

Ein Großfeuer hatte es in Meiling zuletzt 1987, also vor 27 Jahren gegeben. Damals brannte ein noch größerer Stadl am anderen Ortsende ab. Das Feuer sei neben einer Wirtschaft ausgebrochen, aber auch damals sei glücklicherweise niemand verletzt worden, erinnert sich der Meilinger Kommandant, der am Freitag mit Brandfahndern den Schaden begutachtete.

© SZ vom 08.02.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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