Mehr als 250 Wohnungen:Gautings neue Siedlung

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So sieht das geplante Wohngebiet im Modell aus. In der Mitte ist eine große Grünfläche vorgesehen. Foto/Modell: H2R Architekten BDA (Foto: N/A)

Beim AOA-Gelände an der Ammerseestraße sind fünfstöckige Häuser geplant

Von Michael Berzl, Gauting

Im Südwesten von Gauting entsteht ein neues Wohngebiet mit fünfstöckigen Mehrfamilienhäusern, einer Siedlung mit Flachbauten und einem Supermarkt. Als Grundlage für die weiteren Planungen dient ein Entwurf des Münchner Architekten Hans-Peter Hebensperger-Hüther, der vor einem Jahr einen Realisierungswettbewerb für das etwa drei Hektar große Gelände zwischen der Ammerseestraße und der Pötschener Straße gewonnen hat.

Die Gesamtzahl der geplanten Wohnungen gibt er nun wesentlich höher an als damals. Ausgehend von Durchschnittswerten sprach er am Dienstag im Bauausschuss von 264 Wohneinheiten, während bei der Vorstellung seines Siegerentwurfs vor einem Jahr noch von 180 Haushalten die Rede war. Angesichts der Größenordnungen, die jetzt im Raum stehen, sagte der FDP-Gemeinderat Markus Deschler in der Ausschusssitzung: "Darüber müssen wir noch reden." Nachbarn sind ohnehin schon besorgt wegen des geplanten Neubaugebiets.

Das Areal gehört vier Eigentümern: der Gemeinde, dem Verband Wohnen, dem katholischen Siedlungswerk und der Diehl-Gruppe in Nürnberg, dem Mutterkonzern von AOA. Bis jetzt befinden sich hinter dem früheren AOA-Firmengelände, das schon seit Jahren leer steht, eine freie Wiese und Gebüsch. Doch dort soll massiv gebaut werden. Einige Anlieger befürchten daher, dass ihre Grundstücke künftig zeitweise im Schatten der Neubauten liegen. Angesichts der Bedenken aus der Nachbarschaft haben Architekt Hebensperger-Hüther und Bürgermeisterin Brigitte Kössinger auch im Ausschuss nochmals deutlich gemacht, dass nach einem 17 Jahre alten, rechtskräftigen Bebauungsplan eine noch massivere und teilweise höhere Bebauung erlaubt wäre, als jetzt vorgesehen ist.

Mit Rücksicht auf die Kritikpunkte hat der Münchner Architekt sein ursprüngliches Konzept an einigen Stellen geändert. So soll der Bau mit einem Supermarkt im Erdgeschoss und Wohnungen in den beiden Etagen darüber nicht mehr als 200 Meter langer Riegel errichtet werden, sondern architektonisch aufgelockert. Die Höhe von Mehrfamilienhäusern wurde reduziert, eine Tiefgaragenzufahrt wurde an die Ammerseestraße verlegt, der Anlieferbereich für den Supermarkts soll mit einer Einhausung versehen werden, um Lärmbelästigungen zu vermeiden.

Die Frage des künftigen Supermarkt-Betreibers sei derzeit noch offen, teilte ein Sprecher der Diehl-Stiftung am Mittwoch auf Anfrage mit.

Bei einem Info-Markt am kommenden Montag, 27. Mai, im Gautinger Rathaus stellt Architekt Hans-Peter Hebensperger-Hüther seine Pläne vor. Beginn ist um 17.30 Uhr, Ende gegen 21.30 Uhr.

© SZ vom 23.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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