Landfriedensbruch:Jugendliche verurteilt

Schüler randalieren vor Starnberger Polizeiwache

Wegen der Randale im Juli 2019 vor der Starnberger Polizeiwache nach der Festnahme eines jungen Feldafingers müssen sich insgesamt elf Angeklagte vor dem Jugendschöffengericht verantworten. In einem ersten Prozess am 24. September wird der 16-jährige Feldafinger unter anderem wegen Landfriedensbruchs und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte zu acht Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung und drei Wochen Arrest verurteilt. Sein gleichaltriger Freund aus Herrsching erhält wegen versuchter Gefangenenbefreiung, Sachbeschädigung und versuchter gefährlicher Körperverletzung eine einjährige Haftstrafe zur Bewährung und ebenso drei Wochen Arrest. Ein dritter, 20-jähriger Angeklagter, bekommt eine Woche Arrest und muss 600 Euro zahlen. Er hat zudem - wie auch zwei weitere Jugendliche - Sozialstunden abzuleisten. Das Gericht begründet die Urteile auch damit, dass die Angeklagten aggressiv aus einer Gruppe herausgehandelt und teilweise Polizisten angegriffen hätten. Dagegen beschreiben die Verteidiger das Geschehen als "ungeplant und situative Gruppendynamik". Strittig bleibt auch, ob die Polizeiwache tatsächlich gestürmt werden sollte, um den Feldafinger zu befreien. Dieser war vorläufig festgenommen worden, weil er mehrfach Platzverweise von Wachleuten vor dem Schulfest des Gymnasiums ignoriert hat und nach Drogen gefragt haben soll. Im zweiten, nichtöffentlichen Prozess am 12. November, werden vier Jugendliche - zur Tatzeit 15 bis 17 Jahre alt - zu Sozialstunden verurteilt. Ein Angeklagter erhält eine richterliche Ermahnung, ein weiterer wird freigesprochen.

© SZ vom 30.12.2020 / deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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