Kunst und Kultur:Hofmüllers zweiter Streich

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Gautinger Maifestspiele mit fünf Bands, Theater und Tanz

Der erste Streich war so etwas wie eine Geburt des Zufalls. Der Schauspieler Sebastian Hofmüller, bekannt für seine literarischen Hausbesetzungen zusammen mit Matthias Friedrich, hatte damals Ludwig Seuss auf der Straße getroffen, und der Keyboarder der Spider Murphy Gang fragte ihn, ob er nicht mal wieder ein Konzert mit dem Hamburger Gitarristen Abi Wallenstein und ihm organisieren wolle. Sebastian Hofmüller wollte, am Ende kam sogar deutlich mehr dabei heraus im vergangenen Jahr: ein kleines einwöchiges Festival in der verlotterten Wirtschaft des alten Bahnhofs. Jetzt folgen die zweiten Gautinger Maifestspiele, diesmal mit etwas größerem Programm, fünf Bands, Theater und Tanz. Den Auftakt übernehmen die vier Herren von Café Unterzucker, der Band des Nockherberg-Singspiels 2018, die schon bei der Premiere dabei waren, mit Seemannsliedern, Zeltlagerschlager, Sommerschwein-Ballade und bairischem Blues (1. Mai, 14 Uhr).

Zu den Formationen, die ebenfalls nicht alle Tage im Fünfseenland zu hören sind, gehören die Zitronen Püppies, drei Jungs aus dem Bayerischen Wald, die sich auf Pop, Rock und Punk verstehen (5. Mai), das japanische Ukulele-Folk-Duo Coconami (12. Mai) und das Münchner Kollektiv Express Brass Band, das Jazz, Soul und Afrobeat mit orientalischer Musik vermengt (18. Mai). Auch Geigerin Monika Drasch mischt beim Festival am Gleis mit, sie gibt mit ihrem Quartett das Programm "Auf der böhmischen Grenz" (3. Mai).

Was Schauspiel und Tanz betrifft, so hat Hofmüller die Moreth Company aus Landsberg an Land gezogen. Sebastian Feicht und Konstantin Moreth geben das Zwei-Personen-Drama "Der Krawattenklub", das Theaterdebüt des französischen Autors Fabrice Roger-Lacane. Das Stück dreht sich um die Freundschaft zwischen zwei Architekten, dem hypersensiblen Bernard und dem bodenständigen Adrien. Alles ist in Butter, bis Bernard erfährt, dass Adrien nicht zu seinem 40. Geburtstag kommt, weil er an dem Tag zum Treffen eines ominösen Clubs muss (9. Mai). Zeitgenössischen japanischen Ausdruckstanz zeigt ein paar Tage später die Yellowbutoh Dance Company, die mit vier Tänzerinnen und Band nach Gauting kommt (13. Mai). Und das Finale übernimmt die "Kleinste Bühne der Welt", das 2018 mit dem Tassilopreis der SZ ausgezeichnete Duo Hedwig Rost und Jörg Baesecke. Die beiden geben das Stück "HeimSpiel", laut Eigenbeschreibung eine deutsche Sprech- und Fragestunde, die einen Bogen von Bach und den Brüdern Grimm bis zu den Heinzelmännchen von Köln spannt (19. Mai, 11 Uhr).

Die Abende beginnen, wenn nicht anders im Text aufgeführt, um 20 Uhr, Karten sind von Februar an in der Buchhandlung Kirchheim zu haben. Weitere Infos: www.sebastianhofmueller.de.

© SZ vom 22.01.2019 / sum - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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