Kunst in Wörthsee:Freie Wähler legen sich quer

Lesezeit: 1 min

Gemeinderat genehmigt 1000 Euro für Skulpturenweg

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Walther Fuchs ist SPD-Gemeinderat in Wörthsee und Leiter des örtlichen Konzertvereins. Roman Dittrich ist CSU-Gemeinderat und engagiert sich in der Fußballabteilung des SC Wörthsee. Konrad Gritschneder ist Vize-Bürgermeister und Vorsitzender der Blaskapelle Wörthsee. Jakob Aumiller ist CSU-Gemeinderat und Vorsitzender des Trachtenvereins "D'Donarbichler". All diese Vereine bekommen mehr oder weniger Zuschüsse von der Gemeinde. Jetzt gibt es mit dem Verein "Skulpturenweg Wörthsee" bald eine neue gemeinnützige Gruppe am Ort, die ebenfalls eine Anschubfinanzierung bräuchte: 3000 Euro waren beantragt.

Doch die Freien Wähler (FW) wollen nicht: Der Skulpturenweg-Verein betreibe keine Nachwuchsarbeit wie der SC zum Beispiel. Und der Obst- und Gartenbauverein bekomme auch nur 500 Euro. Und weil die Kulturreferentin der Gemeinde Schatzmeisterin des neuen Vereins sei und noch dazu alle "oberen Köpfe" der Gruppierung Wörthsee-Aktiv nahestünden, lehnte FW-Gemeinderat Thomas Bernhard den Antrag ab. Das könne er mit seinem "Amtseid" nicht vereinbaren, sagte er in der jüngsten Sitzung.

"Jetzt wird's aber langsam peinlich", meinte Bürgermeisterin Christel Muggentahl (SPD) angesichts des Wahlkampfgebarens der Parteifreien. Das werde die Zusammenarbeit im Gemeinderat die nächsten Monate bis zur Wahl schwer machen, prophezeite sie. Der Skulpturenweg, der am 10. Oktober eröffnet wird, sei ein "schönes Projekt". Außerdem könne der Verein in Zukunft auch Ausstellungen organisieren, zum Beispiel im neuen Veranstaltungssaal auf dem Kirchenwirt-Areal, sagte Muggenthal.

Auf Unverständnis traf Bernhards abgelesene Stellungnahme auch im Gremium bei den Kollegen. Der Antrag sei eine einmalige Sache, der neue Verein "bereichert unseren Ort", sagte Florian Tyroller (Grüne). Vize-Bürgermeister Gritschneder distanzierte sich von Bernhards Äußerungen, allerdings sei ihm der beantragte Zuschuss in Höhe von 3000 Euro zu hoch; er wollte die Anfrage in die Haushaltsberatungen 2020 verschieben. Dann lägen alle Zuschüsse für die Vereine auf dem Tisch und könnten verglichen werden. Monika Ofer (SPD) hatte einen Kompromissvorschlag: Die Gemeinde übernimmt zunächst die Kosten für Installation und Befestigung der Kunstwerke auf dem Skulpturenweg in Höhe von 1000 Euro. Dem schloss sich die Mehrheit der Gemeinderäte an.

© SZ vom 05.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: