Kultur:Der Gautinger Bahnhof lebt

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Alles in allem sei das erstmals veranstaltete Festival der "Gautinger Maifestspiele" gut gelaufen, meint Sebastian Hofmüller. Dennoch will er 2019 wohl auf den September ausweichen. (Foto: Georgine Treybal)

Sebastian Hofmüller zieht Bilanz zur Premiere der "Maifestspiele"

Von Carlotta Cornelius

GautingKreativ und farbenfroh lockten die Gautinger Maifestspiele bei ihrer Premiere zahlreiche Besucher in den alten Bahnhof. Veranstalter Sebastian Hofmüller stemmte und organisierte das Projekt zum Großteil allein, wenn auch mit eifriger Unterstützung von Freunden und Sponsoren. Zu Gast waren an sechs Abenden Münchner Größen wie Ludwig Seuss und Black Patti, aber auch Bands von außerhalb sorgten im Bahnhofsgebäude für Stimmung. "Alles in allem ist das Festival gut gelaufen. Zwei Abende waren komplett ausverkauft", zieht Hofmüller sein Resümee. "Leider waren die zwei Berliner Gigs schlechter besucht als erwartet."

Konzerte von Café Unterzucker, Ludwig Seuss sowie das Puppenstück "Die Arche Noah" waren dagegen umso erfolgreicher. "Black Patti war mein persönliches Highlight. Für die Gäste war Café Unterzucker natürlich was Tolles, weil sich da Kinder und Erwachsene gleichermaßen freuen konnten." Die Auswahl der Gigs ergab sich letztlich vor allem aus dem persönlichen Bekanntenkreis. So sei die eigentliche Idee zum Festival aus einem Gespräch mit Ludwig Seuss heraus entstanden, erklärte Hofmüller zuvor im Gespräch mit der SZ. Ohne die großartige Unterstützung im Ort wäre der Kraftakt nicht zu bewältigen gewesen.

Eine Fortsetzung der Festspiele kann er sich trotz des Aufwands dennoch vorstellen. "Wir haben viele nette Rückmeldungen bekommen. Ein Rentner hat uns für das nächste Mal sogar seine Hilfe angeboten", sagt Hofmüller. Sollte es eine Fortsetzung geben, werde diese jedoch nicht mehr im Mai stattfinden: "Da kommt dem Festival mit Kommunion, Konfirmation und Brückentagen einfach zu viel in die Quere." Wahrscheinlicher sei 2019 ein Herbstfestival, da spiele auch das Wetter mit. Bei der Location im alten Bahnhofsgebäude solle es aber vorerst bleiben: "Der Raum ist unglaublich wandlungsfähig. Wir konnten die Bühne mehrfach umstellen, trotzdem hat alles gepasst." Einziges Manko am Veranstaltungsort seien die öffentlichen Toiletten. "Die sind schon ein Graus. Die Respektlosigkeit mancher Leute gegenüber öffentlichen Anlagen ist echt unglaublich", ärgert sich Hofmüller. Gemeinsam mit anderen Gautinger Kulturschaffenden hatte er der Stadt zuletzt ein neues Nutzungskonzept präsentiert. Ein erster Schritt ist jedenfalls getan: Dem ehemals zum Abriss verurteilten Bahnhof wurde mit den Gautinger Maifestspielen endlich neues Leben eingehaucht.

© SZ vom 16.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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